Stadtkirche St. Leonhard
Frankfurt, Hessen

Stadtkirche St. Leonhard

Älteste mittelalterliche Kirche Frankfurts

Inmitten der Frankfurter Altstadt, am nördlichen Mainufer und unweit des Eisernen Steges steht die katholische St. Leonhardskirche. Blickt man vom Main auf die Altstadt, fällt das Gotteshaus aufgrund der riesigen Bankentürme nicht direkt in den Blick – dabei gibt es in der ältesten mittelalterlichen Kirche Frankfurts – wie Grabungen und Untersuchungen beweisen – zahlreiche Besonderheiten zu entdecken. Doch schon bald könnte das Bauwerk verloren sein. Denn das geschichtsträchtige Kleinod ist sanierungsbedürftig. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Erhalt der St. Leonhardskirche!

Bitte spenden Sie für St. Leonhard!


Zwischenhalt zum Jakobsweg

Gegründet wurde St. Leonhard 1219 zunächst als Kapelle St. Maria und Georg. Der Platz, auf dem sie heute steht, war ein Geschenk von Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen (1194–1250) an die Frankfurter Bürgerschaft. Ab 1317 diente die Kirche als Kollegiatstiftskirche. Nachdem 1323 die Reliquien des Heiligen Leonhard erworben wurden, wechselte der Schutzpatron. Mit dem „neuen Heiligen“ wurde die Kirche zum Anlaufpunkt für zahlreiche Pilger, die auf dem Weg zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostella waren, liegt doch die Grabeskirche St. Leonhards direkt am Jakobsweg.

Von der spätromanischen flachgedeckten Basilika mit quadratischem Chor und zwei runden Osttürmen über den Seitenapsiden haben sich der untere Teil des Westgiebels mit Lisenengliederung und die dreistöckigen, ab dem zweiten Obergeschoss achteckigen Osttürme mit Steinkuppeln erhalten. An der Nordseite – dem heutigen Innenraum – finden sich zwei romanische Portale, die um 1219 entstanden sind. St. Leonhard hat eine bewegte Baugeschichte. Ab 1425 erfolgte der Neubau des zweijochigen Chores, der wahrscheinlich von Dombaumeister Madern Gerthener (um 1365–1430) vollendet wurde. Zwischen 1500 und 1520 gestalteten Hans von Bingen und Hans Baltz von Mertenstein das Langhaus zu einer breitgelagerten fünfschiffigen Halle mit Emporen und außen angegliederten Schiffen um.

Kirche mit hoher kunsthistorischer Bedeutung

Im Innenraum sind bis heute außergewöhnliche Wandmalereien von Hans Dietz aus dem Jahr 1536 zu erkennen, die das Glaubensbekenntnis in Form der aus einem Baum herauswachsenden Apostel darstellen. Über dem Chorbogen befindet sich eine Darstellung des Jüngsten Gerichts und am nördlichen Emporengewölbe Rankenwerk. Ebenso sind in den Chorfenstern große Reste von eindrucksvollen Glasmalereien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Nicht zuletzt tragen auch die um 1480 und 1500 entstandenen Altäre zur hohen kunsthistorischen Bedeutung von St. Leonhard bei.

Da die Stadtkirche St. Leonhard im Zweiten Weltkrieg größtenteils verschont geblieben ist, konnte ihr Aussehen aus dem 19. Jahrhundert bis heute bewahrt werden. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurden Innenraum und Fundament saniert und die Steinausstattung restauriert. Auch die archäologischen Grabungen wurden unterstützt – insbesondere die Sicherungs- und Konservierungsmaßnahmen an historischen Putz- und Malereiflächen. Doch um diese einmalige Kirche weiterhin erhalten zu können, muss noch einiges getan werden: Als nächstes sollen das Engelbertus- und das Pilgerportal ertüchtigt und die Steine restauriert sowie konserviert werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende bei der Bewahrung dieses besonderen Denkmals!

Spätgotische Halle, im Kern um 1220/30 als Basilika errichtet, einschiffiger Chor um 1425/34 von Madern Gerthener, Umbau zur Halle im 16. Jh., Förderung 2013, 2023

Adresse:
Alte Mainzer Gasse
60311 Frankfurt
Hessen