Historisches Gesellschaftshaus "Zum Greif"
Hansestadt Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern

Historisches Gesellschaftshaus "Zum Greif"

Bürger im Einsatz

Seit über fünf Jahren wird das historische Gesellschaftshaus „Zum Greif“, heute „Straze“ genannt, wieder zum Leben erweckt: Bis zu 1.300 Menschen erschienen schon zum „Sobotnik“ am Wochenende, dem ehrenamtlichen Arbeitseinsatz, der sich augenzwinkernd auf unbezahlte Arbeit der Russen zu DDR-Zeiten bezieht. Profis und Laien setzten ihr Wissen und ihre Arbeitskraft ein, viele Privatleute gaben Kleinkredite, um das Material zu bezahlen, im Sommercamp versammelten sich Handwerker auf Wanderschaft, um an dem Projekt mitzuarbeiten und dabei zu lernen. Die ersten Vereine konnten schon einziehen, dennoch wird fleißig weitergearbeitet, um aus dem alten Gesellschaftshaus ein neues Treffzentrum für Kultur und soziales Miteinander zu schaffen. Dabei werden die Ausstattung und der Charme des spätklassizistischen Baus denkmalgerecht berücksichtigt.

Spenden Sie für das Historisches Gesellschaftshaus "Zum Greif"!


Mittelpunkt des kulturellen Lebens

Um 1900 war das historische Gesellschaftshaus zum Greif ein wichtiger kultureller Ort für das Stadtleben. Nachdem von 1913 bis 1915 die Stadthalle und das Theater gebaut wurden, übernahm 1924 die Universität das große Gebäude in der Stralsunder Straße 10. Institute und Wohnungen fanden ihren Platz und der große Saal wurde für Theateraufführungen und als Mensa genutzt. Zu DDR-Zeiten funktionierte man ihn zur Turnhalle um und mauerte den Bühnenraum zu, um ihn als Umkleide nutzen zu können. Wegen Materialmangels wurde das Gebäude kaum renoviert und auch nach der Wende investierte die Universität nicht mehr, sondern verkaufte 2007 das große Gebäude an einen Investor, der das Gebäude abreißen wollte.

Das Bau- und Denkmalamt und eine Bürgerinitiative waren dagegen und eine Gruppe Greifswalder Bürger entwickelte ein Nutzungskonzept und setzte sich standhaft dafür ein, den Bau zu erhalten. Im Jahr 2014 war die Eigentümerschaft gesichert und Projekt „Straze“ konnte mit der Sanierung des großen Gebäudes beginnen. 2017 wurde es für seine Arbeit vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung als „Nationales Projekt des Städtebaus“ ausgezeichnet. Der alte Theatersaal bekommt jetzt seine Bühne zurück, Details aus der Entstehungszeit werden erhalten. Das Dach wurde repariert, alte Einbauten entfernt, Böden und Putz erneuert. Die Bühne wird künftig von vielen Akteuren genutzt.

Denkmal mit Zukunft

Straze hat eine Vision: Das spätklassizistische Gebäude – eines der wenigen erhaltenen der Region – soll ein Ort für den kulturellen Austausch und ein soziales Miteinander werden. Man möchte mit und in ihm Geschichte bewahren und gleichzeitig ein Experimentierfeld für sozialere und ökologischer Zukunftsmodelle bieten. Globale Verbundenheit vor Ort wünschen sich die Akteure für ihre Heimat.

historisches Gesellschaftshaus; spätklassizistisches Gebäude aus d. Mitte des 19. Jhd.; Förderung 2020

Adresse:
Stralsunder Str. 10/11
17489 Hansestadt Greifswald
Mecklenburg-Vorpommern