Als erstes rechtsrheinisches und vermutlich drittes deutsches Zisterzienserkloster wurde Kloster Ebrach am 25. Juli 1127 im waldumgebenen Talkessel der mittleren Ebrach, dem Fluss gleichen Namens, gegründet. Der aus 12 Mönchen bestehende Gründungskonvent für das von dem Ministerialen Berno von Ebrach gestiftete Kloster wurde aus der französischen Primarabtei Morimond entsandt.
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Grundriss nach Idealplan
Kloster Ebrach erlangte unter seinem ersten Abt Adam, einem engen Mitarbeiter des hl. Bernhard, eine frühe Blütezeit und gründete selbst sechs Töchterklöster. 1134 weihte Bischof Embricho die Gründungskirche. Die Grundsteinlegung einer neuen Klosterkirche ist erst für den 4. Juni 1200 überliefert. Diese dreischiffige Gewölbebasilika war 1285 fertig. Am aufwendigsten ist die um 1280 errichtete Westfassade mit ihrem mehrfach gestuften Spitzbogenportal und der filigranen Fensterrose in einem Blendrahmen gestaltet. Der Grundriss der gesamten Klosteranlage spiegelt noch heute den zisterziensischen Idealplan wider und ist geprägt von strenger Rechtwinkligkeit, Vermeidung jeglichen Überflusses und strikter Trennung von Mönchs- und Konversenbereich.
Trotz umfassender Innenumbauten im späten 18. Jahrhundert sind in Kloster Ebrach noch die Strukturen und Architekturformen ablesbar, die die Anlage zu den bedeutendsten gotischen Bauten der Zisterzienser in Deutschland machen. Ausstattung und Ausmalung nach dem Dreißigjährigen Krieg schuf der Würzburger Hofstukkator Materno Bossi zwischen 1778 und 1787/91. Gemeinsam mit Peter Wagner sorgte er auch für die neue Ausstattung. So stammt der Hochaltar aus den Jahren 1778/80.
Ein Ort für Musik
Die ehemalige Zisterzienserklosterkirche Ebrach wird seit der Säkularisation 1803 als katholische Pfarrkirche genutzt. Die Konventsgebäude wurden im 18. und 19. Jahrhundert durch Balthasar Neumann und Dietzenhofer neu errichtet.
Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten Risse, Steinabplatzungen und Fugenauswaschungen im Fassadenbereich saniert werden sowie statische Schäden an den frühgotischen Gewölben, die die frühklassizistische Stuckausstattung akut gefährdeten, ausgeglichen werden. Auch die Altäre in Chorumgang und Querhaus, diverse Gemälde und Grafiken sowie die Epitaphien im Langhaus konnten dank zahlreicher Spenden restauriert werden. Heute dient die ehemalige Abteikirche als Veranstaltungsort für den Ebracher Musiksommer.
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Gotische Basilika auf kreuzförmigem Grundriss, 1200-85, Förderung 1998-2000, 2002, 2005/06
Adresse:
96157 Ebrach
Bayern
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