21.10.2016 – Sachsen

Besuch bei der Silberschmelzhütte in Schneeberg

Eine kleine Einzigartigkeit

Um sich vom effektiven Einsatz der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist, zu überzeugen, besuchen Anette Mittring, Gebietsreferentin Sachsen der DSD, und Simone Ullmann von Lotto Sachsen am Montag, den 24. Oktober 2016 um 13.30 Uhr die Silberschmelzhütte St. Georgen in Schneeberg. Die Denkmalschutzstiftung stellt dank Lotto Sachsen in diesem Jahr 15.000 Euro für die Instandsetzung der Blockstuben des dortigen Hüttengebäudes zur Verfügung. Bei dem Pressetermin vor Ort erläutert Volker Kaiser, Vereinsvorsitzender des Vereins Silber-Schmelzhütte St. Georgen Schneeberg/Erzgebirge e.V., die Maßnahmen zur Restaurierung des Gebäudes, das sich als einziges der kleinen Silberschmelzhütte aus dem 17. Jahrhundert erhalten hat.

Zu der 1665 als kurfürstliche Silberschmelzhütte errichteten Anlage im Lindenauer Grund in Schneeberg gehörten ein Wohn- und Cationierhaus sowie ein Kohlhaus. Betrieben wurde die Silberschmelzhütte gut 50 Jahre lang. Nach 1710 konnte man Erze in größeren und technologisch rentableren Hütten schmelzen.

Das zweigeschossige Hüttengebäude wurde im Jahr der Hüttengründung im mittelfränkischen Fachwerkstil errichtet. 1732 zerstörte ein Hochwasser den westlichen Teil des Gebäudes, den man in Fachwerk wiederaufbaute, der östliche Teil blieb original erhalten. Die beiden übereinander liegenden Blockstuben samt Umgebinde, die sich aus der Bauzeit erhalten haben, machen das Haus so außergewöhnlich. Ihre Wiederentdeckung führte zu einer dendrochronologischen Untersuchung des Holzes, das gesichert aus dem Fälljahr 1664 stammt.

Bis 2004 wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt. 2012 übernahm der Förderverein im Rahmen eines Erbbaurechts für 99 Jahre das Bauwerk. Das Hüttengebäude der Silberschmelzhütte in Schneeberg – ein einzigartiger Sachzeuge vorindustrieller Hüttenindustrie, von dem kein zweites seiner Art im mitteleuropäischen Raum bekannt ist, ist eines von über 750 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.