28.06.2016 – Nordrhein-Westfalen

Bronzetafel am Metzgeramtshaus in Lippstadt erinnert an DSD-Spender und GlücksSpirale

Kein Metzgersgang

Kurzfassung: An der Restaurierung der Fachwerkkonstruktion des Metzgeramtshauses in Lippstadt beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2013 mit 50.000 Euro. Nun überbringt Frank Markiewicz, Ortskurator Soest der DSD, am 1. Juli 2016 um 10.00 Uhr an Friedrich Wilhelm Hülsemann vom Lippstädter Metzgeramt e.V. zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Das im 17. Jahrhundert errichtete Metzgeramtshaus gehört zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Metzgeramtshaus in Lippstadt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: An der Restaurierung der Fachwerkkonstruktion des Metzgeramtshauses in Lippstadt beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2013 mit 50.000 Euro. Nun überbringt Frank Markiewicz, Ortskurator Soest der DSD, am Freitag, den 1. Juli 2016 um 10.00 Uhr im Beisein von Jutta Dewenter von WestLotto an Friedrich Wilhelm Hülsemann vom Lippstädter Metzgeramt e.V. zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

In der Innenstadt von Lippstadt liegt ein Baukomplex aus drei Fachwerkgebäudeteilen, das sogenannte Metzgeramtshaus. Das zweigeschossige, giebelständige Haupthaus wurde 1660/1661 nach dem Stadtbrand von 1656 errichtet und besitzt einen aus der Mittelachse des Giebels leicht nach rechts versetzten Rundbogendurchgang zur Fleischhauerstrasse. Das Gebäude diente von Anfang an als Sitz des 1574 gegründeten Metzgeramtes, einem Zusammenschluss der in der Stadt ansässigen Fleischer. Die Zunft bestand aus höchstens als 20 bis 25 Mitgliedern, die wohl nur aus acht Familien stammten. In den unteren Räumen befanden sich die von allen Metzgern reihum genutzten Ställe und Schlachtanlagen. An der Südseite schließt sich ein schmaler zweigeschossiger Flügelbau aus dem Jahr 1658 an. Das Obergeschoss kragt leicht über Schwellen mit geschnitztem Perlstabmotiv aus. Ein Satteldach deckt den Bau.

Im Obergeschoss befindet sich der große Saal, der eine historische Verglasung mit Wappenscheiben der Richtleute und Mitglieder seit dem 17. Jahrhundert besitzt. Der Saal wurde für gemeinsame Feste genutzt, bei denen auch die Familien der Metzger anwesend sein durften. Hinter dem Saal liegt die kleinere Amtsstube, die als Sitzungsraum diente. Dort versammelten sich alle Mitglieder der Zunft dreimal jährlich um Petri Stuhlfeier am 22. Februar, um über die streng geregelte Neuaufnahme von Mitgliedern oder das Schlachtgeld zu beschließen. Auch die Fleischpreise wurden hier für ein ganzes Jahr festgesetzt. Dieser Raum wurde mehrfach umgestaltet und zeigt heute die Ausstattung von 1872 und 1911.

Seit der Auflösung der Zünfte 1810 ist das Gebäude in den Besitz der Metzgergesellschaft übergegangen und danach in den des Traditionsvereins Lippstädter Metzgeramt, der bis heute die Zunfttradition pflegt. Am Festtag des heiligen Lukas, dem Patron der Metzger, richtet der Verein das traditionelle Lukasessen aus, an dem nur die Vereinsmitglieder und geladene männliche Gäste teilnehmen dürfen.

Für die Hausforschung ist der Gebäudekomplex interessant, da das Zunfthaus anschaulich das Zunftleben in der ehemaligen Hansestadt dokumentiert. Das Metzgeramtshaus gehört zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.