12.12.2016 – Niedersachsen

Burganlage Hornburg wird DSD-Förderprojekt

Mit Gespür für die Vergangenheit

Kurzfassung: Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am Mittwoch, den 14. Dezember 2016 um 13.30 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des Westgiebels am Burggebäude, die Mauerkronensanierung an der Bastion und die Sanierung der Hangstützmauer an Dr. Karoline Arnold. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist.

Hornburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

Download

Langfassung: Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt am Mittwoch, den 14. Dezember 2016 um 13.30 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen einen symbolischen Fördervertrag über 30.000 Euro für die Instandsetzung des Westgiebels am Burggebäude, die Mauerkronensanierung an der Bastion und die Sanierung der Hangstützmauer an Dr. Karoline Arnold. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist.

Die Hornburg liegt auf dem Felssporn eines Höhenzugs zwischen Osterwieck und Hornburg mitten im Zentrum der Fachwerkstadt. Die Veste wurde erstmals 994 in einer Urkunde erwähnt und möglicherweise zu Beginn des 9. Jahrhunderts zum Schutz gegen die Ungarn errichtet. Mehrfach beschädigt und wieder auf- und umgebaut wurde die Burg im 15. Jahrhundert festungsartig mit sieben Ecktürmen, einem Bergfried und drei Ringmauern ausgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg hart umkämpft und schließlich von dem schwedischen General Königsmarck zerstört, diente sie in der Folge als Steinbruch. Bis 1922 lag das Burggelände brach. Erhalten haben sich die mittelalterliche Umfassungsmauer mit den Bastionstürmen und der Stumpf des Bergfrieds.

Die Wiederaufbaugestaltung der 1920er Jahren durch den seinerzeit bekannten Burgenforscher und Architekten Bodo Ebhardt prägt das Erscheinungsbild der Burg heute. Das knapp 1,5 Hektar große Burgareal umgibt eine hohe Umfassungsmauer. An den erhöhten Bergfried schließt ein dreigeschossiges Wohngebäude aus grob behauenen Kalksteinen mit steilem pfannengedecktem Satteldach an. Den um etwa 8 Meter aus Kalksteinen erhöhten Turmstumpf bekrönt ein Kegeldach. Fenster- und Türeinfassungen, die Giebelabdeckungen, Treppen und weitere Steinmetzzierstücke sind dagegen aus Travertin.

Die Anlage erinnert an eine reiche, bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition. Es sind zwar nur noch die Bastion und die unteren Teile des Bergfrieds zu sehen, doch zeugt der Neubau von einem guten Gespür für die ursprüngliche Erscheinung. Der palasartige Wohnbau scheint auf den ersten Blick mittelalterlich zu sein. Dagegen sind alle Zierformen, wie Fenstereinfassungen und Säulchen, bewusst im Stil der Zeit gestaltet, so dass sich die expressionistischen Zackenstil-Elemente geschickt in die historisierende Gesamterscheinung einfügen.

Die bereits vor längerer Zeit direkt an die äußere Ringmauer gebauten Häuser sind durch die derzeit abgängige Mauerkrone gefährdet, was zu ersten Sicherungsmaßnahmen geführt hat. Auch im Inneren der Burg löst sich das Mauerwerk langsam aus dem Verband, Teile der inneren Ringmauer sind eingestürzt und die Naht zwischen dem Bergfried und dem in den 1920er Jahren errichteten Wohnhaus klafft auseinander.

Die Eigentümerin bemüht sich auch mit dem angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieb um den Erhalt der Burg. Die Arbeiten werden von den Werkstätten für Denkmalpflege Quedlinburg in bewährter Manier vorgenommen. Sie dienen einer sinnvollen Verknüpfung von Denkmalschutz und Nutzung. Die private, zu bestimmten Terminen bei Führungen öffentlich zugängliche Burganlage gehört zu den über 350 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.