19.08.2016 – Bayern

Das ehemalige Gehöft in Röttingen wird Gaststätte

Zukunftsfähiges Konzept wird weiter umgesetzt

Kurzfassung: Am 22. August 2016 um 10.00 Uhr überbringt Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister bei einem Pressetermin vor Ort einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Restaurierung des ehemaligen Gehöfts am Marktplatz 7 in Röttingen an den Ersten Bürgermeister Martin Umscheid. Der Vertrag wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist. Mit dabei ist daher auch Astrid Kramny-Schlegelmilch von Lotto Bayern. Die Hakenhofanlage gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Bereits im vergangenen Jahr unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung des ehemaligen Gehöfts am Marktplatz 7 in Röttingen im Landkreis Würzburg mit 70.000 Euro. Nun kann Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister einen weiteren Fördervertrag überbringen. Damit stehen dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist, weitere 50.000 Euro für die Fassadeninstandsetzung zur Verfügung. Martin Umscheid, Erster Bürgermeister von Röttingen, nimmt den symbolischen Vertrag am Montag, den 22. August 2016 um 10.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Astrid Kramny-Schlegelmilch von Lotto Bayern entgegen.

An der Südseite des langgestreckten Marktplatzes von Röttingen steht eine ehemalige Hakenhofanlage. Die typisch fränkische Hofanlage bestand aus dem giebelständigen zweigeschossigen Wohnhaus sowie aus einem Stallgebäude und einer großen Fachwerkscheune, die wegen akuter Einsturzgefahr abgetragen werden musste. Beim seitlichen Stallgebäude aus dem 19. Jahrhundert lässt sich nur ein Teil des Außenmauerwerks erhalten. Der tiefe Parzellenschnitt und die Anordnung der vormaligen Ökonomiegebäude verweisen auf die ursprüngliche Nutzung.

Das Wohnhaus stammt aus der Zeit um 1600. Nach einem Brand im 18. Jahrhundert wurde der rechte Teil des Obergeschosses erneuert. Die Schaufassade ist regelmäßig gegliedert, der Eingang liegt im Osten. Das Erdgeschoss ist massiv gemauert, das Obergeschoss und der Giebel besitzen reiches Zierfachwerk mit Andreaskreuzen, Rauten und Kreisen, was eine Datierung in das 17. Jahrhundert ermöglicht.

Ein seitlicher Flur erschließt die Erdgeschossräume, eine zweiläufige Treppe den zentralen Hausplatz im Obergeschoss. Hier zeigt die gute Stube zum Markt eine hervorragende Ausstattung mit Bandelwerkstuck aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Biedermeierliche Türblätter, Dielenböden sowie ältere Wandfassungen mit Putzen sind erhalten. Das leicht ausgestellte Satteldach hat einen stehenden Dachstuhl und eine Mittelpfette, in der unteren Ebene zwei stehende Stühle, die die Kehlbalken tragen. Das Dachgeschoss war früher mit einfachen Gesindekammern ausgebaut.

Trotz der intakten Fassade zum Marktplatz war der rückwärtige Giebel teilweise einsturzgefährdet und der Bau insgesamt in marodem Zustand, so dass bereits dem Abriss zugestimmt worden war. Mit Erwerb der Anlage durch die Stadt hat nach dem langjährigen Sanierungsstau eine gründliche Generalsanierung begonnen, um das Baudenkmal künftig gastronomisch zu nutzen. Dazu sollen die Erdgeschossfenster auf der Schmuckgiebelseite zu Fenstertüren mit einer Natursteinschwelle verlängert werden, so dass man aus der Gaststube auf den Marktplatz treten kann. Die Verglasung ist mit Teilung und zweiflügelig vorgesehen, die vorhandenen Sandsteinfenstergewände werden verlängert. Der Stall wird künftig Haustechnik und Lagerräume aufnehmen. Die geschlossene repräsentative Giebelfassade zum Markt soll das Wahrzeichen der Gaststätte werden.

Das ehemalige Gehöft am Marktplatz 7 gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.