23.09.2016 – Nordrhein-Westfalen

DSD fördert die Villa Jordaan in Wettringen-Rothenberge

Landhaus für die Uni

Kurzfassung: Am 26. September 2016 um 11.00 Uhr überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Andreas Rohde von WestLotto vor Ort einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 60.000 Euro für die Dachsanierung der Villa Jordaan in Wettringen-Rothenberge an Franz-Josef Melis von der Bertha Jordaan-van Heek-Stiftung. Die 1920 errichtete Villa gehört nun zu den über 390 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Villa Jordaan in Wettringen-Rothenberge © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Villa Jordaan in Wettringen-Rothenberge © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: Am Montag, den 26. September 2016 um 11.00 Uhr überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Andreas Rohde von WestLotto vor Ort einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 60.000 Euro für die Dachsanierung der Villa Jordaan in Wettringen-Rothenberge im Landkreis Steinfurt an Franz-Josef Melis von der Bertha Jordaan-van Heek-Stiftung.

Die Tochter eines wohlhabenden Textilfabrikanten, Engelbertha van Heek, verheiratete Jordaan, entschloss sich zu Beginn der 1920er Jahre in ländlicher Umgebung ein Landhaus zu erbauen. Die Villa Jordaan erhebt sich heute freistehend in einer großzügigen Parkanlage auf der Kuppe des Rothenberges. Ab 1925 diente das Haus der Familie als Sommerhaus. 1969 ging der Nachlass des Ehepaares an die gemeinnützige Bertha Jordaan-van Heek Stiftung über. Die Westfälische Wilhelms-Universität nutzte das Landhaus als Gäste- und Seminarhaus. Ende der 1980er Jahre wurde das Gebäude umfassend renoviert.

Die repräsentative Villa im Stil einer Maison de Plaisance des 18. Jahrhunderts ist ein eleganter, zweigeschossiger Putzbau, der zahlreiche barocke und klassizistische Elemente aufweist und mit einem Mansarddach gedeckt ist. Die Ecklisenen sind genutet, der Balkonvorbau ist halbrund. Die Inneneinrichtung ist im Stil des französischen Rokoko gehalten. Die Zufahrt zum Landhaus sichert eine neubarocke Toranlage. Zur Anlage gehört ein Teehaus mit Reetdach und eine etwa 150 Meter westlich des Wohnhauses liegende Kapelle, in der sich die Gruft des Ehepaars befindet.

Durch die Anpflanzung von markanten Einzelbäumen wie Zeder, Douglasie und Hängebirke sowie Baumgruppen aus Eichen und Kiefern am Hang wurde eine stimmige Rahmung und Einbindung des Gebäudes in die umliegende Landschaft erreicht. Den vorhandenen Gehölzbestand ergänzen gärtnerische Pflanzungen. So etwa erhielt der kleine Wald auf dem höchsten Punkt des Rothenbergs eine Unterpflanzung aus Rhododendren.

Der Nordhang unterhalb der Kapelle wurde als Steingarten gestaltet, ihn erschließt ein Schlängelweg. Direkt am Haus wurde an der Südseite eine Gartenterrasse mit einer großen geschwungenen Freitreppe und einem zentralen Wasserbecken angelegt. Vor der Terrasse befindet sich ein symmetrischer Ziergarten mit Beeten für eine Wechselbepflanzung und einer Sonnenuhr. Ein Terrassenabsatz führt mit einer dreistufigen Treppe über die Hangwiese und ermöglicht weite Blicke in die Landschaft.

Nachdem eine Bauschadensaufnahme erstellt wurde, sind für dieses Jahr die Instandsetzung von Dach und Fassaden sowie die Restaurierung der originalen Fenster vorgesehen. Die Schäden gefährden die Substanz des Gebäudes. In die Arbeiten und Überlegungen zu möglichen nutzungsbedingten baulichen Anpassungen sind die Denkmalbehörden eng eingebunden. Ziel ist es, im Haus Tagesveranstaltungen abzuhalten und in eingeschränktem Rahmen für die Universität Münster mehrtägige Seminare mit Übernachtung zu ermöglichen.

Die Villa Jordaan gehört nun zu den über 390 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.