30.11.2016 – Bayern

DSD förderte Schloss Spielberg in Gnotzheim

Schloss Spielberg in Gnotzheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Schlecht gegründet in der Erden

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Fürstliche Verwaltung Oettingen-Spielberg bei den notwendigen Arbeiten zur Dachsanierung des Atelierhauses des Schlosses. Nun erhält Dr. Christian Wippermann zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Schloss Spielberg besitzt für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eine herausragende Bedeutung. Die Anlage gehört als weithin sichtbare Landmarke zu den besonderen Denkmälern des Landkreises. Das Ensemble besteht aus der mittelalterlichen Höhenburg mit ovaler Zwingermauer, dem inneren Bering, dem barocken Schlosstor und dem zweiflügeligen Wohnbau. Dieser viergeschossige Satteldachbau mit Eckerker wurde im 18. Jahrhundert ausgebaut. Die Schlosskapelle St. Johannes stammt im Kern von 1412 und wurde mitsamt der Ausstattung 1732/1735 barockisiert. Ein Glockenturm überragt Schlosskapelle und Burg. Die Auffahrtsallee ist mit 15 Linden und einer Kastanie bestanden.

Die Wirtschaftsgebäude und Remisen im Schlosshof stammen ebenso wie das sogenannte Ateliergebäude aus dem 18. Jahrhundert. Der 1919 geborene renommierte Bildhauer und Maler Ernst Steinacker nutzte letzteres als Werkstatt. Es ist unzureichend gegründet. Wie der Glockenturm wurden die Mauern des Ateliergebäudes fest auf die Burgmauer und unzureichend auf mehrere Meter hohe Bodenaufschüttungen in den Hof hinein gestellt. Die „Gründung“ gab folglich kontinuierlich nach und es entstanden Setzungsrisse in den Wänden. Der Turm wurde bereits Mitte des 20. Jahrhunderts durch eine Betonscheibe ausgesteift und teilweise neu aufgemauert. Das rund sieben mal drei Meter kleine Ateliergebäude auf rautenförmigem Grundriss wurde abgestützt, um es vor einem Teileinsturz zu bewahren. Es musste abschnittsweise nachgegründet werden. Danach konnten die Wände repariert, die Mauerkronen saniert und insbesondere der Dachstuhl, die Dachschalung und die Dacheindeckung instandgesetzt werden.

Mit den Exponaten des 2008 verstorbenen Künstlers Ernst Steinacker stellt Schloss Spielberg ein weit über die Landesgrenzen hinaus beachtetes Gesamtkunstwerk dar. Das Schloss gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.