14.05.2016 – Niedersachsen

Glashütte am Kleinen Süntel erhält Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Einzigartiges Kulturdenkmal für die Geschichte der Glaserzeugung

Mit 60.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die drei Phasen der diesjährigen Grabungskampagne zur Glashütte am Kleinen Süntel in Bad Münder im Landkreis Hameln-Pyrmont. Nach Vorbereitung und Sichtung der Befunde und Funde folgen die Freilegungsarbeiten und die Auswertung. Den entsprechenden Fördervertrag der Denkmalstiftung überbringt Dietrich Burkhart, Ortskurator Hameln der DSD, am Mittwoch, den 18. Mai 2016 um 10.00 Uhr an Hermann Wessling, den Vorsitzenden des Vereins Forum Glas e.V. Bad Münder.

Seit dem 9. Jahrhundert bildete sich die Region als Glashütten-Landschaft mit europaweiter Ausstrahlung aus. "Mit der Glashütte am Kleinen Süntel," so der Lübecker Glasarchäologe Dr. Peter Steppuhn, "besitzt die Glasregion Weserbergland ein überaus wichtiges und nahezu einzigartiges Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung für die Geschichte der Glaserzeugung im 18. und 19. Jahrhundert."

Die Besonderheit besteht darin, dass das Objekt über einen Glashüttenturm bzw. einen Rauchgaskegel verfügte. Nur vier Glashüttentürme in England und einer in Frankreich sind neben zwei weiteren im mittleren Weserraum weltweit erhalten.

In Klein Süntel besteht dazu erstmals die Gelegenheit, auf professionell-archäologischem Wege nicht nur die Reste des Rauchgaskegels und weiterer Nebengebäude freizulegen und zu erforschen, sondern in einem nächsten Schritt die Gesamtkonstruktion sichtbar und insbesondere für Anwohner, Fachleute und Touristen erlebbar zu machen. Das Objekt verfügt über ein mächtiges Fundament und offensichtlich gut erhaltene funktionale Glasofenanlagen, die noch unter der Erdoberfläche verborgen liegen.

Die Glashütte am Kleinen Süntel gehört zu den über 340 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.