21.09.2016 – Nordrhein-Westfalen

Stiftung fördert Wallfahrtskapelle Rodentelgen in Arnsberg

Dank des aktiven Fördervereins

Kurzfassung: An der Gesamtinstandsetzung der Wallfahrtskapelle Rodentelgen in Arnsberg beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr mit 80.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Karin Gehrmann, Projektreferentin der DSD, am 22. September 2016 um 10.00 Uhr an Kirchenvorstandsvorsitzenden Rudolf Hillebrand. Die aus dem Spätmittelalter stammende Wallfahrtskapelle gehört zu den über 390 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Wallfahrtskapelle Rodentelgen in Arnsberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: An der Gesamtinstandsetzung der Wallfahrtskapelle Rodentelgen in Arnsberg im Hochsauerlandkreis beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr mit 80.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Karin Gehrmann, Projektreferentin der DSD, am Donnerstag, den 22. September 2016 um 10.00 Uhr an den Kirchenvorstandsvorsitzenden Rudolf Hillebrand.

Im Zentrum von Rodentelgen, einem Ortsteil von Arnsberg, liegt eine alte Wallfahrtskapelle, die 1462 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Mitte des 17. Jahrhunderts erweiterte man das massive Langhaus und ergänzte den Chor um einen Anbau. 1895 erhielt das Gotteshaus seine Sakristei.

Die verputzte Saalkirche ist ein gotisches Bauwerk. Während die beiden Westjoche massiv errichtet wurden, führte man die Südwand nach einem Hochwasser 1464 als Fachwerkwand aus. Ein Satteldach mit Dachreiter deckt den Bau. Im Dachstuhl finden sich am einstigen Außengiebel, am Ansatz des Chores, geschnitztes Rankenwerk und die Darstellungen der hl. Magdalena und Luzia als Kirchenpatroninnen im 17. Jahrhundert. Statische Probleme im Außenbau führten zum Ansetzen der Strebepfeiler.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kapelle als Gemeindekirche zu klein. Die neu errichtete Pfarrkirche erhielt daraufhin 1926 die historische Ausstattung. 1972 nutzte vorübergehend die evangelische Gemeinde die Kirche für Gottesdienste, doch gehört der Bau weiterhin der katholischen Pfarrei St. Petri in Hüsten. Gravierende statische Schäden im südwestlichen Bereich der Fundamente und an den Emporenstützen führten zeitweilig zu Abrissüberlegungen.

2009 gründeten Freunde den Förderverein Rodentelgenkapelle, der sich für die Instandsetzung und kulturelle Nutzung der Kapelle einsetzt. Der Verein führte Notsicherungen an den Außenwänden durch und sanierte bereits die Fußpunkte der Deckenbalken, beauftragte Dachdeckerarbeiten, sicherte die Mauerkrone und begann mit den Arbeiten am Innenputz.

Für dieses Jahr sind die Sicherung des südwestlichen Eckpfeilers, die Instandsetzung des Glockenturms und der Empore sowie die Sanierung der Treppe zur Empore, die steinmetzmäßige Instandsetzung der dortigen Fußstützen und die Erneuerung des Außenputzes vorgesehen. Bei der Instandsetzung des Dachreiters soll die Unterkonstruktion auf Stahlstützen aufgesetzt werden. Diese mit den Denkmalbehörden abgestimmte Maßnahme greift eine Sanierung des 19. Jahrhundert auf, in der bereits Stahlbalken im Dachbereich eingebaut wurden.

Die einstige Wallfahrtskapelle Rodentelgen zählt zu den ältesten Kapellen Westfalens. Die geplanten Arbeiten sind dringend notwendig, um das statische Gefüge und die Substanz des lokalgeschichtlich und städtebaulich bedeutsamen Gebäudes zu erhalten. Der 2009 gegründete Förderverein Rodentelgenkapelle e.V. möchte die Kapelle in vielfältiger Weise wiederbeleben. Derzeit finden in der Kapelle bereits Kulturveranstaltungen und zweimal im Jahr Wallfahrten statt. Die Kapelle gehört zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.