17.05.2016 – Bayern

Tafel am Aufseßhöflein in Bamberg erinnert an DSD-Spender und GlücksSpirale

Kleinod zwischen Gleisen

Kurzfassung: Bei der mutigen Instandsetzung des Aufseßhöfleins bei Bamberg unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) das Ehepaar Andrea und Stephan Fiedler in den Jahren 2013 und 2015 mit insgesamt 105.000 Euro. Nun soll eine Bronzeplakette an diese Hilfe erinnern, die Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, am 20. Mai 2016 um 13.00 Uhr an Familie Fiedler, die Retter des Denkmals, überbringt. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ bleibt damit das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Aufseßhöflein gehört zu den über 340 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Aufseßhöflein in Bamberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Langfassung: Kaum jemand konnte sich für das Rokokoschlösschen Aufseßhöflein bei Bamberg noch eine Zukunft vorstellen – bis 2011 das Ehepaar Andrea und Stephan Fiedler das Wagnis der Instandsetzung mutig angingen. Unterstützung erhielten sie auch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die sensiblen Restaurierungsarbeiten in den Jahren 2013 und 2015 mit insgesamt 105.000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale unterstützte. Nun soll eine Bronzeplakette an diese Hilfe erinnern, die Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, am Freitag, den 20. Mai 2016 um 13.00 Uhr an Familie Fiedler, die Retter des Denkmals, überbringt. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ bleibt damit das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Bei dem hochkarätigen Denkmal handelt es sich um ein barockes Lustschlößlein in der Bamberger Nordflur, in einer Talebene des Mains im Randgebiet der Städte Bamberg und Hallstadt gelegen. Als Architekt des zweigeschossigen Schlosses unter einem Mansarddach wird Johann Dientzenhofer vermutet. Die Grundsteinlegung erfolgte 1723, die Gestaltung des Gartensaals 1752 durch Domenikus Eckert, der wohl in künstlerischem Kontakt zum Bayreuther Hofstukkateur Rudolf Albini stand. Als ein Hauptwerk des fränkischen Rokoko gelten die nie überarbeiteten Stukkaturen, die den Vergleich mit dem Gardesaal oder dem Weißen Saal in der fürstbischöflichen Residenz Würzburg aus derselben Zeit nicht zu scheuen brauchen. Vom Saal aus werden gegen die Seiten gen Westen und Osten je zwei Gesellschaftszimmer erschlossen. Damit ergibt sich ein streng symmetrischer Gebäudegrundriss. Erdgeschoss und Fassaden wurden seit dem 19. Jahrhundert und insbesondere durch die letzte Nutzung des Anwesens als Bauernhof verändert, allerdings ohne dass nennenswerte substanzielle Verluste an der Bausubstanz erfolgten.

Das Aufseßhöflein war ursprünglich von einer Wasserfläche umgeben und nur über einen Damm von der Südseite zugänglich. 1698 hatte der Bamberger Domdechant Carl Sigismund von Aufseß (1641-1715) das Areal "Seehöflein" erworben. Sein Großneffe ließ 1723 den Grundstein für den Bau des heutigen Aufseßhöfleins legen. Nach Verlegung der Gleiskurve der Reichsbahn 1938 in nur geringem Abstand erfolgte die Vermauerung der meisten Fenster. Seit mindestens 2000 stand das Kleinod leer, bis die heutigen Eigentümer seine Schönheit erkannten und den Mut zur Wiederherstellung aufbrachten. Die hohe Qualität der Arbeiten wurde bereits 2015 beim Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Das Aufseßhöflein gehört zu den über 340 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.