20.05.2016 – Thüringen

Zum dritten Mal unterstützt die DSD die Restaurierung der Windmühle in Schlotheim

Zeuge der Wirtschaftsgeschichte

Von einstmals 27 Windmühlen im Unstrut-Hainich-Kreis sind noch fünf erhalten. Dazu gehört die Windmühle in Schlotheim, deren Bruchsteinmauerwerk, Dachhaut, Deckenbalken und Holzpodeste stark im Lauf der Zeit geschädigt wurden. Auch die Aufhängung der Windrose und die Konstruktion der Flügel waren defekt. Nun hilft seit zwei Jahren auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei der Restaurierung des Bauwerks mit dem besonderen wirtschaftsgeschichtlichen Zeugniswert. Den dritten symbolischen Fördervertrag für die Mühle - konkret für Mauerwerksarbeiten im Inneren - überbringt Barbara Schönfelder, Ortskuratorin Weimar der DSD, am Montag, den 23. Mai 2016 um 11.00 Uhr an Bürgermeister Hans-Joachim Roth, diesmal in Höhe von 10.000 Euro.

Windmühle in Schlotheim © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download
Windmuehle

Windmühle in Schlotheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

Download

Die Turmholländermühle wurde 1861 als einfache zweigeschossige Mühle errichtet. Das Mauerwerk des massiven, konischen Schaftes besteht unten aus Naturstein, dann aus Kalkstein und im oberen Bereich aus Backstein. 1922 wurde der Mühlenturm um fünf Meter aufgestockt. Er bekam ein neues Flügelkreuz mit Volljalousie und eine Haube mit Windrose, durch die sich die Mühle automatisch in den Wind drehen konnte. Die Kraftübertragung der neuen Technik übernahm eine Transmission, die die hölzerne Königswelle ablöste. Bei Windflaute wurden ein Gas- bzw. später ein Dieselmotor zugeschaltet. Ab 1969 wurde nur noch mit Elektrokraft geschrotet. Schließlich wurde die Mühlentechnik teilweise abgebaut und verkauft.

Die Schlotheimer Windmühle ist eines von über 440 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.