Bautzener Dom St. Petri-Stiftung für die größte und älteste Simultankirche Deutschlands
Die 2003 gegründete treuhänderische Bautzener Dom St. Petri-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für Restaurierung, Erhalt und Pflege des anerkannten Denkmals Simultankirche St. Petri in Bautzen ein. Seit der Reformation wird sie von den Gemeinden beider christlicher Konfessionen genutzt.
Der Dom St. Petri in Bautzen zählt als spätgotische Hallenkirche des 15. Jahrhunderts zu den baukünstlerisch bedeutendsten mittelalterlichen Sakralbauten in Sachsen. Zudem ist sie die größte und älteste Simultankirche Deutschlands.
Der erste Bau einer Pfarrkirche ist aus der Zeit um 1000 an gleicher Stelle belegt. Nach Gründung des Kollegiatsstiftes St. Petri um 1217/18 erfolgte offensichtlich ein Neubau, dessen stark südlich abgeknickter Chor 1221 geweiht wurde. Bis heute sind einige Bauteile wie das Westportal aus dieser Zeit erhalten. 1430 erhielt der Dom seine heutige Gestalt. Die ursprünglich spätgotische Halle wurde 1456-63 im Süden um ein viertes Schiff erweitert. 1664 erhielt der Turm eine barocke Haube - der in den unteren Geschossen der Westfassade angelegte zweite Turm wurde nie ausgeführt.
Das Kircheninnere wurde nach einem Stadtbrand 1634 barockisiert. Im katholischen Chor erstrahlen der Hochaltar und das Kruzifix von Balthasar Permoser, beide aus 1713. Ebenso bedeutende Ausstattungsstücke sind der Abendmahlsaltar von 1640 und die Fürstenloge von 1674 im evangelischen Langhaus. Beide Kirchenteile verfügen über eine eigene Orgel, die jedoch klanglich aufeinander abgestimmt sind. Die „evangelische Orgel" ist eine der größten Orgeln der Werkstatt Eule Orgelbau Bautzen von 1910, die „katholische Orgel" ist eine Arbeit der Firma Kohl aus Bautzen.
Die Stiftung beteiligte sich an den vorausgehenden Planungsleistungen einer Innensanierung sowie an der anteiligen Restaurierung des Inventars: dem Sakramentsaltar im katholischen und dem Epitaph Eckstädt im evangelischen Domteil.