Helmut Koepsell- und Dietlinde Heisch-Stiftung

Helmut Koepsell- und Dietlinde Heisch-Stiftung für die Dorfkirche Murchin und St. Nikolai zu Bauer

Die 2008 gegründete treuhänderische Helmut Koepsell- und Dietlinde Heisch-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert die Restaurierung, Erhaltung und Pflege der anerkannten Sakraldenkmale Evangelische Dorfkirche in Murchin-Pinnow sowie - nachrangig - der Evangelischen Pfarrkirche St. Nikolai zu Bauer/Wehrland in Mecklenburg-Vorpommern.

Die ev. Dorfkirche in Murchin-Pinnow ist ein flachgedeckter Backsteinsaal mit östlichem Blendgiebel, um 1300 errichtet. Über eine Spitzbogentür am Westgiebel ist der helle Kirchenraum zu betreten. Der Blick fällt auf einen schlichten Altar mit der Darstellung einer barocken Abendmahlszene, die Kanzel mit bunten Evangelistenmotiven und die Gutsbesitzerempore an der Südwand des Altarraumes sowie ein schön geschnitztes Taufbecken. Der älteste Teil des Altars, der Altartisch, enthält einen Grundstein aus dem Jahr 1602. Bis in die späten 1950iger Jahre ragte eine vertikal verbundene Konstruktion von Altar (geweiht 14. August 1859) und Kanzel (ca. 17. Jh.) noch als Kanzelaltar in der Mitte der Kirche empor und es existierten damals noch 2 Emporen (Fertigung ca. 1800): links an der Nordwand für die Gutsbesitzerfamilien von Pinnow, rechts an der Südseite für die Gutsbesitzerfamilien von Lentschow. Früher gelangten diese durch eine Pforte auf der Nord- und Südseite in die Kirche. Eindrucksvoll sind die gut erkennbaren baulichen Veränderungen der Fenster- und Türdurchbrüche der Backsteinwände über die Jahrhunderte. Die Stiftung konnte 2012 den Innenraum sanieren. 2014 erfolgte die Giebelmauersicherung. Die Evangelische Pfarrkirche St. Nikolai zu Bauer steht etwas abseits der weitläufigen Ortsanlagen von Bauer und Wehrland auf einer Anhöhe mit Blick auf den Peenestrom und den Weissen Berg der Insel Usedom. Die Anfänge des heutigen Kirchenbaues werden in das 13. Jahrhundert datiert. Zwei Bauphasen, der jetzige, eingezogene Chor als erster Bau und die spätere Erweiterung mit dem westlich angefügten größeren Kirchenschiff, können am Baubestand abgelesen werden. Die Kirche ist als rechteckiger Feldsteinbau mit geradem Chorabschluss errichtet. Die Spitzbogenfenster sind mit Backsteingewänden versehen. Das Eingangsportal auf der Westseite ist abgestuft mit Kämpferwulst in Backstein. Der Westgiebel wird oberhalb des bis zur Traufe reichenden Feldsteinmauerwerks als Backsteinblendgiebel mit Spitzbögen und Raufen weitergeführt. Eine Balkendecke von 1700 überspannt Kirchenschiff und Chor stützenfrei, Deckenbalken und Bohlenabdeckung mit barocker, ornamentaler Bemalung. Von der Ausstattung sind der mittelalterliche Taufstein, die Altarmensa aus Ölsandstein, eine Sakramentsnische mit mittelalterlicher Tür, der Knüpfteppich von 1904 und zwei eiserne Leuchter aus dem 2. V. des 19. Jh. zu erwähnen. Die Orgel von Wilhelm Remler auf der Westempore aus dem Jahr 1866 ist die einzige bekannte Remler Orgel in Mecklenburg-Vorpommern. Die Treuhandstiftung beteiligte sich an der Dachsanierung (Konstruktion, Deckung und Mauerkrone), der Restaurierung und Wiedereinbau der bemalten Barockdecke und der Restaurierung der barocken Rankenmalerei und insbesondere der figürlichen Darstellung (fünf Engel) im Chor.

Wir möchten die seit dem zweiten Weltkrieg vernachlässigten Kunstdenkmale in den neuen Bundesländern – speziell Kirchen – restauriert wissen.
Helmut Koepsell

Öffnungszeiten

Besuche der beiden Dorfkirchen sind nur nach Voranmeldung über die Gemeinde möglich.