Stiftung Denkmale der Verkehrsgeschichte

Stiftung Denkmale der Verkehrsgeschichte für Eisenbahndenkmale

Die 2007 gegründete treuhänderische Stiftung Denkmale der Verkehrsgeschichte unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich bundesweit für Restaurierung, Erhalt, Pflege und wissenschaftliche Aufarbeitung von Denkmalen der Verkehrsgeschichte und anerkannten Eisenbahn-Denkmalen ein. Gefördert werden sollen insbesondere solche Denkmale, die nicht im Besitz der öffentlichen Hand oder einer Einrichtung mit Gewinnerzielungsabsicht sind.

Der „Eisenbahnkönig" Heinrich Strousberg (1823-84) zählt zu den bemerkenswertesten Wirtschaftsmagnaten seiner Zeit. Aus einfachen Verhältnissen stammend, brachte er es durch riskante Spekulationsgeschäfte zu großem Reichtum. Vor allem im Eisenbahnbau förderte er Großprojekte, für die er in Ermangelung eigenen Kapitals Aktien ausgab; er baute Eisenbahnlinien in halb Europa, kaufte Fabriken, Grundstücke und Bergwerksanlagen. In Berlin gründete Strousberg 1866 die Zeitung „Die Post" sowie den Berliner Viehmarkt an der Brunnenstraße. Der „Eisenbahnkönig" galt 1871 mit über 300.000 Morgen Land als größter Grundbesitzer in Deutschland und war einer der bedeutendsten Gründer von Industrieunternehmen. Von 1867-71 gehörte er dem Reichstag an. Seine Popularität gründete sich auch auf dem großen sozialen Engagement seiner Firmen. Er zahlte Löhne und zusätzliche soziale Leistungen. Der Konkurs seiner Unternehmung 1875 führte zum „Gründerkrach", der ersten großen Wirtschaftskrise des Deutschen Reiches. Er wurde in Moskau verhaftet und verurteilt. 1877 nach Berlin zurückgekehrt, verstarb er verarmt 1884.

Der Entwurf des eher bescheidenen Familienmausoleums auf dem Alten Berliner St. Matthäus-Friedhof - seiner Grabstätte - geht vermutlich auf seinen Hausarchitekten August Orth (1828-1901) zurück. Nachdem die Treuhandstiftung die Restaurierung des Mausoleums mit unterstützte, kann nun über einen Rahmenvertrag ein regelmäßiger Beitrag zur Pflege der Anlage gegeben werden.