Ziesar-Stiftung für die Wandmalereien in der Burgkapelle von Ziesar

Die 2001 gegründete treuhänderische Ziesar-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz setzt sich für den Erhalt der Wandmalereien in der Burgkapelle von Ziesar ein. Diese ist Teil der bereits im 10. Jahrhundert erwähnten Burg.

Von Mitte des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts war hier die Residenz der Bischöfe von Brandenburg, unter deren Regie auch die Kapelle errichtet wurde. Bischof Dietrich von Stechow setzte sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit dem Bau ein Denkmal. Insbesondere die fast vollständig erhaltenen Gewölbe- und Wandmalereien in der Burgkapelle machen die ehemalige Bischofsresidenz Ziesar zu einem Kunstdenkmal von europäischem Rang. Zu den bauzeitlich entstandenen Malereien gehören qualitätsvolle Rankenmotive sowie eine sehr schöne Mondsichelmadonna und eine Darstellung der Wurzel Jesse. Um 1500 entstanden die fast alle Wandflächen überziehende Vorhangmalerei im unteren Wandbereich sowie ein in Grüntönen gehaltenes Pflanzendekor. Auch die illusionistische Gewölbemalerei, die ein Rippengewölbe vortäuscht, stammt aus dieser Zeit.

Mit der Reformation endete die Zeit der bischöflichen Residenz. 1819 ging die Burg (ohne Kapelle) in Privatbesitz über. Nach Kriegsende 1945 wurde sie verstaatlicht. Flüchtlinge fanden hier Unterkunft. Von 1955-93 diente sie als Schulinternat. Von 2001-05 wurde die Burg für eine museale Nutzung hergerichtet und beherbergt nun die Dauerausstellung „Wege in die Himmelsstadt“. Auch die Wandmalereien der Kapelle wurden damals restauriert.

Die Ziesar-Stiftung förderte in den ersten Jahren ihres Bestehens die Restaurierung der Wandmalereien in der Burgkapelle von Ziesar. Nach Abschluss der Arbeiten sorgt sie nun für die regelmäßige Wartung der Malereien, um deren Erhalt dauerhaft zu sichern. Viermal jährlich erfasst der Restaurator ihren Zustand, entfernt Oberflächenverschmutzungen und führt, wenn nötig, kleinere Sicherungsmaßnahmen durch.