Unsere Mission: Wir sind Anwalt für bedrohte Denkmale

Abriss droht. Eine bevorstehende Neubebauung rückt einem Denkmal bedenklich nahe. Eine geplante Umgestaltung gefährdet die historische Bausubstanz oder droht sie zu verfälschen. Gründe, warum ein Denkmal in Gefahr geraten kann, gibt es viele. Fast täglich erreichen uns Meldungen über bedrohte Monumente – jeder Fall ist es wert, sich einzusetzen.

Doch auch wir können nicht jedes Denkmal vor dem Niedergang bewahren. Aber gerade wenn die Entscheidungen und Gründe, welche zum eventuellen Verlust einzigartiger Bauwerke führen, wegweisend oder multiplizierbar sind und Schule machen könnten, erheben wir unsere Stimme. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz versteht sich als Fürsprecher der stummen Zeugen der Vergangenheit. Wir beteiligen uns aktiv an öffentlichen Debatten, sprechen Entscheider direkt an. Unsere Kompetenz und Expertise in Denkmalfragen werden gehört und ernst genommen. Nachstehend finden Sie eine Auswahl unserer Aktionen und Stellungnahmen.

Hier setzen wir uns aktuell ein

Unser Positionspapier zur Bundestagswahl 2025

Denkmalschutz in Deutschland ist in einer Krise. Gerade aus dem politischen Bereich nimmt die Unterstützung für den Erhalt unserer gebauten Geschichte mehr und mehr ab. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich mit einem Positionspapier an die politischen Akteure des Landes gewendet, um an ihre Verantwortung für unsere Baukultur zu appellieren. Das Positionspapier enthält 5 zentrale Forderungen für eine Verbesserung der Situation des Denkmalschutzes. Es zeigt auch gravierende Missstände und Zerrbilder auf, welche den Umgang mit Denkmalschutz und Denkmalpflege derzeit prägen.

Denkmalgeschützte Gaslaternen Düsseldorf

Es ist ein wichtiger Schritt in der Technikgeschichte: Noch nicht allzu lange können wir öffentliche und private Beleuchtung in hochwertiger und konstanter Qualität genießen. Die Stadt Düsseldorf verfügt mit fast 14.000 aktiven Gaslaternen über einen wegen seiner besonderen historischen und technischen Bedeutung denkmalgeschützten Bestand. Doch die Stadt plant, das Laternennetzwerk durch Umrüstung auf LEDs nunmehr auf 220 Exemplare zu reduzieren - trotz einem 2019/20 geschlossenen Kompromiss, der den Erhalt von 10.000 Laternen vorsah. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz kritisiert die neuen Pläne scharf und setzt sich für die denkmalgeschützten Laternen ein.

Kirchen in Gefahr

Sakralbauten sind Treffpunkte für christliche Gemeinden, aber auch ortsbildprägende Heimatanker. Doch der kostbare kulturelle Schatz ist so gefährdet wie nie. Pläne zur massiven Reduzierung von Kirchenbauten werden immer konkreter – ein immenser Verlust für alle, denn unabhängig von Religion sind Sakralbauten historische Zeugnisse und bieten eine Vielzahl möglicher denkmalverträglicher Nutzungen. Sie als öffentliche Orte zu bewahren, ist daher eine gesellschaftliche Aufgabe! Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz setzt sich als Mitinitiator der Initiative kirchenmanifest.de und Mitautor des Manifestes für neue Formen der Trägerschaft und den Erhalt der wertvollen Gebäude ein. mehr erfahren

Ehem. Finanzamt in Saarbrücken

Das ehem. Finanzamt in Saarbrücken ist ein Denkmal und soll abgerissen werden. Geplant ist, das qualitätsvolle und geschichtsträchtige Bürogebäude von 1949/1952 durch einen Neubau zu ersetzen. Dies möchten wir gemeinsam mit Ihnen verhindern!

Die Abrissgenehmigung erfolgte ohne die gesetzlich erforderliche Einbindung von Landesdenkmalamt und Landesdenkmalrat. Ein weiteres Mal wurde so deutlich, dass es im Saarland an politischem Rückhalt für Denkmalschutz massiv mangelt. Die Abrisspläne für das denkmalgeschützte Gebäude sind auch aus klimapolitischen Gesichtspunkten nicht nachzuvollziehen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat darum gemeinsam mit anderen Initiativen die Petition „Altes Finanzamt Saarbrücken erhalten – Stoppt den Abriss“ gestartet und einen offenen Brief an die Verantwortlichen verfasst.

Ansprechpartner

Dr. Ursula Schirmer

Leitung Stabsstelle Presse

Pressesprecherin

Tel. 0228 9091-402

ursula.schirmer@denkmalschutz.de

Thomas Mertz

Leitung

Pressestelle

Tel. 0228 9091-404

thomas.mertz@denkmalschutz.de

Gesammelte Aktionen & Stellungnahmen

Hier haben wir uns aktiv eingesetzt

Leider viel zu oft geraten Denkmale in Abrissdiskussionen, werden bewusst vernachlässigt oder ohne Genehmigung verändert. Dann setzen wir uns ein, wir möchten unsere Stimme und Expertise einbringen für die Vielfalt der deutschen Denkmallandschaft. Auch öffentliche Debatten zu Denkmalschutzgesetzen oder anderen Regulierungen, die denkmalpflegerische Themen betreffen, verfolgen wir aufmerksam und bringen uns aktiv ein, wenn wir den Schutz des baukulturellen Erbes bedroht sehen. Unsere Einsätze und Stellungnahmen der vergangenen Jahre, finden Sie in dieser Übersicht. 

2023

Generalshotel Berlin

Gerade Berlin ist Sinnbild für die Teilung und die Wiedervereinigung Deutschlands, für das Schaffen und das Überwinden von Grenzen. Eines der baulichen Zeugnisse der geteilten Geschichte Deutschlands war das Generalshotel in Berlin, das sich bis Februar 2024 auf dem Areal des Flughafens BER befand. Nun ist dieses außergewöhnliche Bauwerk für immer verloren - es musste Flugzeugparkplätzen weichen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wandte sich mehrfach an die Verantwortlichen mit dem Ersuchen, den Abriss zumindest aufzuschieben, um die gewonnene Zeit für eine Diskussion und Neubewertung der Pläne zu nutzen. Vergeblich.

Ahrtalbrücken

Das Jahrhunderthochwasser 2021 richtete Chaos und Zerstörung an. Danach gerieten die vier denkmalgeschützten Brücken im besonders stark betroffenen Ahrtal immer wieder ins Zentrum der Diskussion. Forderungen nach Abriss und Neubau wurden laut. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat zur Klärung der Sachlage und Zukunft der Denkmale unabhängige Gutachten in Auftrag gegeben, die zeigen, dass der Erhalt der Brücken nicht nur aus historischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll und machbar ist bzw. gewesen wäre. Leider ist die Nepomukbrücke in Rech im Juli 2023 abgerissen worden. Daher setzen wir uns umso stärker für die Rettung der drei noch verbliebenen denkmalgeschützten Brücken ein. 

2022

Gleishalle des Hauptbahnhofs Oldenburg.

Seit über 100 Jahren begrüßt sie Passagiere, die in der niedersächsischen Stadt Oldenburg ankommen: Die historische Gleishalle des Bahnhofs ist ein wesentlicher Bestandteil des Ensembles im Heimat- und Jugendstil. Doch die denkmalgeschützte Halle sollte abgerissen werden - gemeinsam mit den zuständigen Behörden und Vereinen sowie Initiativen vor Ort hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für ihren Erhalt eingesetzt - mit Erfolg! Bis 2028 soll die Restaurierung der stadtbildprägenden verglasten Stahlkonstruktion abgeschlossen sein. 

Denkmalschutzgesetz NRW

Ein schwarzer Tag für Denkmale in Nordrhein-Westfalen: Trotz enormer Kritik an Inhalt und undemokratischer Vorgehensweise hat die Landesregierung im April 2022 den von Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, zur Abstimmung gebrachten dritten Entwurf eines neuen Denkmalschutz-Gesetzes mit der Regierungsmehrheit von nur einer Stimme verabschiedet. Am 1. Juni 2022 trat das neue Gesetz in Kraft und hat damit das seit 1980 geltende Denkmalschutzgesetz abgelöst. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz setzte sich öffentlich für ein Denkmalschutzgesetz ein, das das Denkmal und nicht sachfremde Belange in den Mittelpunkt stellt und hat u.a. eine Petition mit 25.000 Unterschriften übergeben.