Aufkircher Tor

Beeindruckende Stadtbefestigung Überlingens

Die mittelalterliche Stadtbefestigung Überlingens ist noch weitgehend erhalten. Sie beeindruckt besonders durch die Höhe ihrer Mauerzüge, Türme und Bastionen und die tief in den Fels eingeschnittenen Gräben, die im 19. Jahrhundert zu Grünflächen und Spazierwegen ausgestaltet wurden.

Begonnen wurde das Werk mit dem inneren Befestigungsring um den heutigen Altstadtkern. Um 1180 von Friedrich I. Barbarossa mit dem Stadtrecht versehen, wurde die Marktsiedlung zunächst mit Wall und Graben umgeben und schon bald mit Mauern verstärkt. Die neugegründete Stadt wuchs rasch, und so integrierte man bereits im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts das sog. 'Dorf' in das Festungswerk und umgab es mit einem äußeren Mauerring. Mit der Einbeziehung der Fischerhäuser Vorstadt in den 1480er Jahren und des Gallerrückens Mitte des 16. Jahrhunderts war der Ausbau der Stadtbefestigung weit gehend abgeschlossen.

Im 30jährigen Krieg erhöhte man die Türme und verstärkte die Anlagen mit vorgelagerten Erdwällen. Geldmangel und geänderte Kriegsführung führten zum allmählichen Verfall der Festungsanlagen. Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden dann mehrere Tore und Türme abgebrochen, um dem wachsenden Verkehr Platz zu schaffen. Das Aufkircher Tor wurde 1452 erstmals erwähnt, als die Vorstadt und das Dorf in das äußere Graben- und Mauersystem einbezogen wurden. Einst führte vor dem Tor eine Zugbrücke über den gewaltigen Stadtgraben, der unmittelbar vor dem Tor verfüllt wurde.

Aufgrund jahrzehntelang nur notdürftig vorgenommener Bauunterhaltung wies das Gebäude ein ausgeprägtes Schadensbild auf. Infolge schadhafter Dacheindeckung waren in der Dachkonstruktion Feuchtigkeitsschäden aufgetreten. Das Mauerwerk zeigte Risse, weiterhin aufsteigende Feuchtigkeit im Sockelbereich sowie Putzabplatzungen.
2012 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für die Instandsetzung zur Verfügung.