Bauernhaus Lampl

Ein Ortskern wie aus dem Bilderbuch

Im oberbayrischen Bad Kohlgrub, einem Kurort am Nordrand der Ammergauer Alpen, gehört es zu den bekanntesten Häusern. Direkt neben dem Rathaus steht das denkmalgeschützte Bauernhaus Lampl an einem kleinen Platz im Ortskern. Das Haus beeindruckt mit seiner dem Platz zugewandten mächtigen Giebelseite. Vor den mit Schnitzereien geschmückten Kreuzstockfenstern blühen die roten Geranien, die grünen Fensterläden und aufgemalten Fensterfassungen bilden dazu den passenden Rahmen.

Über 300 Jahre alt - wenn nicht noch älter

Dendrochronologische Untersuchungen datieren den Kern des Baus auf das 17. oder 18. Jahrhundert. Jahresringe aus Jahren mit guten Wachstumsbedingungen sind breiter als solche aus Jahren mit schlechten Wachstumsbedingungen. Da für alle Bäume einer Art in einem bestimmten Gebiet die Lebensbedingungen annähernd gleich sind, weisen alle Bäume einer Art dieser Region etwa die gleiche charakteristische Abfolge von schmalen und breiten Jahresringen auf. Mit der Jahresringuntersuchung des Bauholzes im Kern des Blockbaus von Bad Kohlgrub kommt als Fälldatum der Sommer 1701 in Betracht. Leider ist das nicht eindeutig, denn auch das Jahr 1627 ist nicht auszuschließen. Doch mit über 300 Jahren Geschichte ist der Eindachhof in jeder Hinsicht von hoher bauhistorischer Bedeutung.

Ziel: Komplettsanierung!

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Instandsetzungsarbeiten an dem zweieinhalbgeschossigen Wohnstallhaus. Die Giebelseite des Hauses wurde von in den 1980er Jahren zur Fassadenbegradigung aufgebrachten Verkleidungen befreit. So konnte das historische Gebälk fachgerecht instandgesetzt werden. Ein im Anschluss aufgebrachter Putz wurde entfernt, um die über die Jahrhunderte entstanden Unebenheiten an der Fassade nicht mehr zu überdecken, so dass Zeitspuren sichtbar bleiben. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Sanierung des umfangreichen historischen Fensterbestands inklusive der Fensterläden.