Benediktinerkloster Tholey

Auf den Trümmern einer römischen Badeanlage

In den Ruinen einer römischen Badeanlage entstand in Tholey im 7. Jahrhundert eine erste christliche Kirche. Die erste urkundliche Erwähnung eines Klosters erfolgte im 9. Jahrhundert. Erweiterungen wurden im 11. Jahrhundert sowie von 1216-30 vorgenommen. Nach der Zerstörung 1230 baute man die Anlage zwischen 1236 und 1310 neu auf. 1793 erfolgte die Aufhebung des Klosters nach Plünderung und erneuter Zerstörung. 1806 erwarb ein Tholeyer Bürger die noch erhaltenen Gebäude und schenkte sie der Gemeinde als Pfarrkirche und Wohnung für den Pfarrer. Seit 1808 dient die Abteikirche als Pfarrkirche. 1949 wurde die Abtei durch Papst Pius XII. wieder errichtet und von Mönchen der Trierer Abtei St. Matthias neu besiedelt.

Es handelt sich bei dem Bau um eine dreischiffige gewölbte querhauslose Basilika von fünf Jochen mit quadratischem Westturm. Der Turmhelm mit Laterne und Ecktürmchen stammt von 1740. Von den Klostergebäuden hat sich ein Teil des Ostflügels mit dem Kapitelsaal aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts erhalten. Im Bereich des einstigen Westflügels des Kreuzgangs entstand von 1722-25 ein Neubau nach Plänen des Architekten Pierre le Noir. Der barocke Gartenpavillon wurde 1715 errichtet. Der heutige Ostflügel mit dem Kapitelsaal stammt von 1714.
Ab 2012 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Sanierungsmaßnahmen am bedeutenden nationalen Denkmal, darunter die Nutzbarmachung des barocken Gartenpavillons für kulturelle und schulische Zwecke.