Burg Hohenstein
Kirchensittenbach, Bayern

Burg Hohenstein

Burg als Wahrzeichen des Nürnberger Landes

127 Treppenstufen muss ein Besucher erklimmen, bis er zu der 650 Meter hochgelegenen Burg Hohenstein bei Knittelbach gelangt. Die Mühe ist keinesfalls vergebens: Belohnt wird man mit einer hervorragenden Aussicht auf das Umland. Doch nicht nur wegen des Blicks sollte man den Aufstieg wagen. Die Burganlage zählt nämlich zu den markantesten Denkmälern des Landkreises und ist zugleich das Wahrzeichen des Nürnberger Landes.

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Umbauten und Veränderungen

Die Geschichte der Burg reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Zunächst gehörte sie dem Bistum Bamberg, bevor sie 1188 in Staufischen und 1266 in Wittelsbacher Besitz fiel. Im Jahr 1505 ging sie an Nürnberg über. Während des Marktgrafenkriegs 1553 wurde sie nahezu vollständig zerstört, im 17. Jahrhundert aber wiederaufgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch ein Großteil der noch heute erhaltenen Bauten. Zu den bedeutendsten Gebäuden gehört ein rechteckiger Turm -auch "Zeughaus" genannt - sowie ein Wohntrakt, der auch als "Neuer Bau" bezeichnet wird. Im Erdgeschoss findet man eine dreigeschossige, gotische Kapelle mit einem kreuzgewölbten Chor, die wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammt. In dem Kapellenraum finden sich an drei Seiten mehrere kleine Fenster. Direkt gegenüber dem Eingang befindet sich eine Altarnische. Als die Burg 1814 im Besitz Bayerns war, wurde sie nochmals verändert. Dabei wurden größere Teile - wie der Bergfried beispielsweise - abgebrochen. Später legte man jedoch Wert darauf, die Anlage zu erhalten. Eine wichtige Rolle spielte in diesem Zusammenhang König Ludwig I., dem die Burg sehr am Herzen lag. Er war es, der den ausdrücklichen Wunsch äußerte, die Burg Hohenstein zu bewahren.

Schwierige Restaurationsarbeiten

Vor einigen Jahren wurden schwere Schäden an der Burganlage festgestellt. So schwer, dass sich am 25. Februar 2000 - gerade zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen - ein bedrohliches Bild bot: Ein 40 Quadratmeter großes Loch klaffte im Palasgebäude. Wegen gravierender statischer Schäden war ein Teil der Südwand abgebrochen. Damit wurden die Instandsetzungsmaßnahmen, die unter anderem durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert wurden, noch aufwendiger und kniffliger: Mit einem Mal war ein Baustellenkran von Nöten, der auf dem unwegsamen und steilen Gelände positioniert werden musste. Keine einfache Aufgabe - doch mittlerweile erstrahlt der Palas wieder in seinem alten Glanz. Am Fuß der Mauer wurde ein Fundament betoniert, wodurch das Dach des Palas gestützt wurde. Die Bruchstelle wurde mit dem alten Baumaterial vermauert. Anschließend konnte auch das Mauerwerk wieder instandgesetzt werden. Ebenfalls mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten Schäden an der Kapelle und am Langen Haus behoben werden.

Mittelalterliche Burganlage, im Kern 12.-13. Jh., Langes Haus 1553, Burgkapelle 17. Jh., Erneuerungen 17. und 19. Jh., Förderung 2001, 2013/14

Adresse:
Hohenstein
91241 Kirchensittenbach
Bayern