Beeindruckendes Ensemble auf wildromantischem Felsen
Schon seit der Bronzezeit war der Berg Oybin oberhalb des gleichnamigen Ortes in Sachsen besiedelt. Heute wird das Felsmassiv durch die Ruinen der im 14. Jahrhundert neu gegründeten Burg- und Klosteranlage beherrscht, die sich vor einer beeindruckenden Naturszenerie im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen abhebt. Die Ruinen wurden zu einem beliebten Motiv romantischer Malerei, u.a. für Caspar David Friedrich und Adrian Ludwig Richter. Das Denkmalensemble aus dem Berg Oybin ist nicht nur für die Heimatgeschichte der Oberlausitz bedeutsam, es dokumentiert noch heute anschaulich deutsche Geschichte und böhmische Kultureinflüsse.
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Sicherer Ort für Prager Schätze
Aus der Bauzeit unter Heinrich von Leipa um 1311 stammen vermutlich noch die beiden Tortürme der Zwingermauern. Die Anlage wurde innerhalb von rund fünf Jahren zum Schutz der nahen Handelswege ausgebaut. 1346 gelangte Oybin unmittelbar an die böhmische Krone. Unter Karl IV. wurde das viergeschossige sogenannte Kaiserhaus der Burg am Felsrand errichtet, hier plante der Herrscher seinen Altersruhesitz.
1365 stiftete der Kaiser unmittelbar neben der Burg ein Kloster, in das Cölestinermönche aus Avignon einzogen. Mit dem Bau der Klosterkirche wurden Handwerker der Prager Dombauhütte beauftragt. Drei Steinmetzzeichen der berühmten Schule Peter Parlers, eines der bedeutendsten Dombaumeister des Mittelalters, sind noch heute nachweisbar. An der Fassade der Klosterkirche Oybin findet sich der gleiche Schmuckfries wie an der Wenzelskapelle des Veitsdoms in Prag. Die Verbundenheit mit Prag führte dazu, dass man 1421 in Oybin bedeutende Reliquien aus Prag vor den Hussiten in Sicherheit brachte. Das Kloster erwies sich während zweier Angriffe aufgrund seiner starken Mauern und den steilen Felsen als uneinnehmbar. Im Zuge der Reformation wurde der Konvent 1559 aufgelöst. Durch einen Blitzschlag brannte 1577 die Klosterkirche aus. Nach 1681 diente die gesamte Anlage als Steinbruch, nachdem ein Felssturz weitere Zerstörungen verursacht hatte.
Ziel für Natur- und Kunstliebhaber
Erste Räumungsarbeiten fanden 1829 statt, seit Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Oybin zum beliebten Ziel für Wanderer und Kurgäste. Noch heute beeindrucken die mächtigen Ruinen und lassen erahnen, welche mächtige Anlage das Ensemble auf dem rund einhundert Meter hohen Oybin einst gewesen sein muss. Trotz fehlendem Dach und zerstörtem Gewölbe haben sich große Teile des Sandsteinbaus erhalten, die hoch aufragenden Reste der ehemaligen Klosterkirche lassen erkennen, dass die Architektur eine hohe Einheitlichkeit besessen haben muss. Der erhaltene hoch aufragende, spitze Triumphbogen weist Ähnlichkeiten zu dem des Prager Veitsdoms auf. Die Südseite der Kirche mit ihren großen Strebepfeilern ist zu großen Teilen aus dem Felsen herausgearbeitet.
Seit 1992 unterstützt die DSD die Sicherung und Instandsetzung der Ruinen von Klosterkirche und Burg Oybin. Hierzu zählen statische Sicherungen ebenso wie Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an diversen Gebäudeteilen wie dem Kreuzgang, der Klosterkirche oder dem Wohnturm und Kaiserhaus.
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Ausgedehnte Anlage einer Höhenburg mit Kirche, Anfang 14. bis Anfang 16. Jh., Förderung 1992-94, 2000, 2002, 2004, 2007, 2011/12, 2015, 2019
Adresse:
Hauptstr.
02797 Kurort Oybin
Sachsen
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