Dorfkirche

Bei der Dorfkirche von Kaltenlengsfeld handelt es sich um eine Chorturmkirche von 1721, die für den Turm ein Untergeschoss einband, welches bereits um 1500 entstanden war. Das Obergeschoss des Turms wurde erst Anfang 1793 mit Welscher Haube abgeschlossen. Im Langhaus ist ein hölzernes Kreuzrippengewölbe zu sehen, auf den Schildbögen – den Bögen an der Wand- und Fensterseite des Gebäudes – befinden sich Darstellungen der Beweinung und der Auferstehung Christi sowie der Evangelisten. An den Doppelemporen ist ein ausführlicher Zyklus von 1721 mit Darstellungen aus dem Alten Testament erhalten. Im Turmchor befindet sich die Orgelempore sowie eine bäuerlich bemalte, dreiseitige Loge. Über dem Altar hängt an einer der Emporensäulen der Kruzifix, gerahmt von einer aufwendigen Säulenarchitektur aus dem 18. Jahrhundert. Der Kanzelaltar zeigt das Wappen von Sachsen-Meiningen. Die Orgel mit Rückpositiv – also einem Orgelwerk im Rücken des Organisten – wurde 1755 von Johann Caspar Rommel in die Emporenbrüstung von 1680 eingebaut. Sie ist nahezu vollständig erhalten. Es handelt sich um die einzige noch erhaltene historische Rückpositiv-Orgel in Thüringen. Der Prospekt besteht aus dem Mittelrundturm mit Pfeifen, zwei anschließenden Flachfeldern und außenliegenden Spitzfeldern mit je neun Pfeifen. 1993 erfolgte die Restaurierung des Innenraums mit seiner geschlossenen Barockausstattung. Dank eines Spendenaufrufs in Monumente zugunsten thüringischer Orgeln konnte die Instandsetzung des Orgelspiels abgeschlossen werden, da die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hierdurch finanzielle Mittel erhielt, um sich an der Restaurierung zu beteiligen. Am 7. Mai 2006 erfolgte die Einweihung der Orgel, die seither wieder in Kaltenlengsfeld erklingt.

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Chorturmkirche, 1721, Turmuntergeschoss um 1500, Förderung 2005

Adresse:
36452 Kaltenlengsfeld
Thüringen