Dorfkirche

Wer würde in dem kleinen Dorf Sylbitz, unweit von Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt, eine Kirche vermuten, die durch ihre Bauweise zu einem ganz besonderen Denkmal wird? Bereits um 1200 entstand die Chorturmkirche und ihre ursprüngliche Form ist auch heute noch fast vollständig erhalten. Nur wenige gotische und spätbarocke Umbauten wurden in den Jahrhunderten ihrer Existenz durchgeführt – Gott sei dank, möchte man sagen. Denn so kann der Besucher sich heute noch erfreuen an der spätromanischen Bauweise. Für die Region eigentlich eher untypisch hat die Kirche einen Turm, der sich im Osten statt im Westen über dem Chor erhebt. Um Emporen einbauen zu können, wurden im 17. Jahrhundert die Südfenster vergrößert und gleichzeitig eine Kanzel und Gestühl eingefügt. An der Nordseite hat sich ein reich gestaltetes romanisches Rundbogenportal erhalten, im Tympanon sind Palmettenbäume und die Fabel von Wolf und Kranich zu sehen. Diese aufwändige Gestaltung des Zugangs zur Kirche ist eine weitere Besonderheit der Dorfkirche. Doch der Zahn der Zeit nagte an dem Zeugnis der Baukultur. Die Dächer waren undicht, es zeigten sich Mauerwerksrisse, das Innere war desolat und aufsteigende Feuchtigkeit führte zu weiteren Schäden. Es war dringend an der Zeit, Sanierungsmaßnahmen einzuleiten. Dazu gründete sich 2001 der Förderverein "Chorturmkirche Sylbitz", der, auch mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die Rettung des Gotteshauses ermöglichte.

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Chorturmkirche, um 1200, Förderung 2004

Adresse:
06193 Sylbitz
Sachsen-Anhalt