Ehemaliges königliches Kurtheater

Das ehemalige königliche Kurtheater in Bad Wildbad wurde im Jahr 1865 als Sommertheater erbaut. Die Eingangseite des im Fachwerkstil über einem Sandsteinsockel errichteten Gebäudes erhielt 1869 einen Vorbau. Um 1897/98 erfolgte nach Plänen von Albert von Berger ein entscheidender Umbau. Dabei wurden der Zuschauerraum verlängert und ein erhöhtes Bühnenhaus hinzugefügt. Eine offene Terrasse an der Südseite und ein rustizierter Anbau in der ganzen Breite der Eingangsseite sind als Ergänzung angefügt worden. Der Anbau wird durch eine überhöhte Loggia mit Rundbogenabschluss und Satteldach besonders betont. Im Inneren des Hauptbaus erhöhte man die flache Decke bis zur Querzange der Dachkonstruktion und baute eine Galerie und Loge ein. Die Ausstattung des Innenraums erhielt eine farbenprächtige Ausmalung in Rückgriff auf Renaissance- und Rokoko-Formen. Im Gegensatz zum relativ bescheidenen Äußeren entfaltet sich im etwa 200 Personen umfassenden lang gestreckten Zuschauerraum die ganze neobarocke Pracht der Jahrhundertwende. Auch die historische Bühnenmaschinerie von 1898 ist noch größtenteils erhalten und einsatzfähig. Das bis 1963 als Kurtheater genutzte Gebäude stand danach leer und war inzwischen einsturzgefährdet. Der 1987 gegründete Förderverein "Kurtheater Wildbad e.V." setzte sich für die Wiederherstellung als Veranstaltungsort ein. Am 1. Juli 2005 wurde mit einem Einakter das Rossini-Festival auf der "Baustelle Kurtheater" eröffnet. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich seit dem Jahr 2000 an der Nachfundamentierung und konstruktiven Sicherung des Gebäudes einschließlich der Dachsanierung, sowie an den restauratorischen Arbeiten im Innern.