Die evangelische Johanneskirche in Saarbrücken zählt mit ihrer prägnanten Architekturgestaltung zu den bedeutenden Baudenkmalen des Saarlands. Erbaut wurde sie 1894-98 vom Architekten Heinrich Güth in neogotischer Formensprache. Sie bildet stilistisch ein architektonisches Ensemble mit dem benachbarten Rathaus. Auch die umstehenden Häuser entstammen dieser Epoche. Der dreischiffige Bau, dessen Kirchenschiff sich über vier Joche erstreckt, ist das größte evangelische Kirchengebäude des Saarlands. Ein schlanker Westturm, Querschiff und Chor ergänzen das Bauwerk.
Ein Produkt des „malerischen Städtebaus“
Fast zeitgleich entstand von 1897-1900 direkt gegenüber das neogotische Rathaus des Architekten Georg von Hauberrisser. Der ließ sich hier vom „malerischen Städtebau“ inspirieren, der sich an das Vorbild historischer Stadtbilder anlehnte – so auch der Platz zwischen Johanneskirche und Rathaus St. Johann. Rathaus- und seitliche Kirchenfassade sollten in einer weiten Diagonale formal aufeinander bezogen sein. Der 74 Meter hohe Turm der neogotischen Johanneskirche korrespondiert mit dem Turm des Hauberissserschen Rathauses.
Mitten in der Stadt gelegen möchte die Kirchengemeinde mit der Johanneskirche einen Ruhepunkt für Saarbrücker und Touristen bieten, aber auch ein Ort sein an dem Menschen miteinander beten, feiern, lachen und ins Gespräch kommen können. Unter den drei Schlagworten "Kontemplation, Kultur, Kommunikation" wird die Kirche nicht nur für klassische Gottesdienste genutzt, sondern ist Ort für multimediale Installationen, Lesungen und Theateraufführungen.Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte sowohl Mittel für die Erstinstandsetzungen als auch für die Sanierung der Nordostfassade zur Verfügung.
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Neugotische Basilika mit Querschiff, Polygonchor und schlankem Westturm, 1894-98 von Heinrich Güth, 1960-70 Modernisierung im Inneren, Förderung 2010, 2014
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