Seit Jahrhunderten ist St. Michaelis für alle Schiffer, die elbaufwärts gen Hamburg fahren, eine der wichtigsten Orientierungsmarken. Der Michel, wie ihn die Einheimischen getauft haben, ist das Wahrzeichen hier an der Elbe. Sein 132 Meter hoher Kirchturm prägt die Silhouette der Stadt, zusammen mit den vier anderen evangelisch-lutherischen Hauptkirchen.
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Dreimal zerstört - dreimal neu aufgebaut
St. Michaelis ist die jüngste Hamburger Hauptkirche und gleichzeitig die bekannteste. Oberhalb des Hafens in der Neustadt gelegen, ist sie eine der bedeutendsten Barockkirchen Norddeutschlands. Dreimal zerstört – jedes Mal wieder aufgebaut! 1648-61 entstand der erste Bau als eine dreischiffige Halle mit Westturm. Keine 100 Jahre später brannte die Kirche nach einem Blitzschlag 1750 völlig ab. Auf ihren Grundmauern wuchs von 1751-62 eine der bedeutendsten protestantischen Barockkirchen Deutschlands empor. Baumeister Johann Leonhard Prey (um 1700-57) erbaute die Kirche unter Mitwirkung von Ernst Georg Sonnin (1717-94). Prey erlebte die Fertigstellung nicht mehr. Sonnin vollendete sein Werk und schuf auch den kupferverkleideten Turm mit der markanten Turmhaube.
Wiederaufbau in Stahlbeton
1906 brannte die Kirche erneut ab und wurde 1907-12 durch Julius Faulwasser (1855-1944) in ihrer alten Form rekonstruiert. Die Reste der Ruine aus Backstein, Sandstein und Kupfer ließ er teilweise bestehen, doch der Kern entstand im damals revolutionären Stahlbetonbau. Das spätbarocke Äußere des Michels blieb dennoch erhalten. Die Fassaden bekamen aufwendige Säulenportale. Das Turmportal von August Vogel (1859-1932) sticht dabei heraus: Es wird bekrönt von der Bronzefigur des Erzengels Michael, dem die Kirche geweiht ist. Der dreischiffige, mit Backstein verkleidete Bau ist innen kunstvoll gestaltet. Dazu tragen die geschwungene Empore, ein barocker Opferstock von 1763 und ein 20 Meter hoher Altar von 1912 bei. Hier wurden edelste Materialien wie Marmor und Teakholz verwendet. Mosaiken, Wand- und Gewölbestuck sind von herausragender Ausführung. Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Michaelis erneut stark beschädigt doch bis 1958 wiederhergestellt.
Beliebter Blick über die Elbestadt
Über 453 Stufen oder per Fahrstuhl können Besucher die Aussichtsplattform auf 83 Metern Höhe erreichen. Nirgendwo sonst hat man einen besseren Blick über die Stadt, die Elbe und den Hafen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 2005-2007 die Sanierung der Eingangsportale gefördert und damit zum Erhalt dieses einzigartigen Wahrzeichens von Hamburg beigetragen.
St. Michaelis
Annette Liebeskind, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
St. Michaelis
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
St. Michaelis
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
St. Michaelis
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Innenraum der St. Michaelis-Kirche in Hamburg
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Barocker Zentralbau aus Backstein mit Werksteindekor, 1751-62 von Johann Leonhard Prey und Ernst Georg Sonnin, nach Brand 1907-12 Wiederherstellung, Förderung 2005-07
Adresse:
Englische Planke
20459 Hamburg
Hamburg
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