1268 wurde das Wasserschloss Laer erstmals als Lehnsgut des Stiftes Meschede urkundlich erwähnt. Der Paderborner Hofmeister Heinrich von Westphalen erwarb das Gut 1602 und ließ 1608 unter Verwendung älterer Bausubstanz ein repräsentatives Herrenhaus errichten. Portal und Haube des Portalturmes entstanden 1669, der Ausbau des Schlossparks erfolgte 1764. 1839 ließ Clemens August Graf von Westphalen im Park von Haus Laer eine für Fußgänger konstruierte Kettenhängebrücke über die Ruhr errichten. Sie liegt exakt in der Nord-Süd-Achse des Schlossgebäudes und überspannt die Ruhr bis zur nördlich gelegene Verbindungsstraße von Meschede nach Arnsberg beziehungsweise Sundern. Mit der Kanalisierung der Ruhr und dem Abbruch des nördlichen Brückenkopfes verlor sie jedoch ihre Funktion. Heute überspannt sie lediglich das historische Flussbett der Ruhr und endet auf einer im Zuge der Kanalisierung geschaffenen Insel innerhalb des Schlossparks. Die Stützweite zwischen den Widerlagern beträgt 28,14 m, die Breite der Lauffläche 1,85 m. Auf den aus Natursteinmauerwerk bestehenden Widerlagern stehen je zwei vierstielige gusseiserne Pfeiler mit einer Höhe von 3,05 m. Über sie ist ein Kettenzug gespannt, der in eine über die Ruhr gespannte Tragkette und eine Haltekette im Bereich der Widerlager unterteilt ist. Die Konstruktion der Brückenlauffläche besteht aus Holz. Auf 15 Querbalken, an deren Enden die Hängestäbe durchgesteckt sind, befinden sich drei Längsbalken, auf denen die Laufbohlen befestigt sind. Da die Brücke europaweit die einzige ist, die noch in ihrer Originalsubstanz erhalten ist, kommt ihr als technisches Denkmal eine besondere Bedeutung zu. Die Instandsetzung, an der sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte, war Anfang 2003 erfolgreich abgeschlossen.
Adresse:
Laer
59872 Meschede
Nordrhein-Westfalen