Heilig-Geist-Kapelle
Bezirk Mitte, Berlin
Aussenansicht, Gesamtansicht, Frühling, Spitalkirche, Mittelalter, errichtet um 1300, Ziegelbau, Backsteinbau, sattelbedacht, frühgotisch, eingeschossig, Feldsteinsockel, nach der Restaurierung

Heilig-Geist-Kapelle

Die Heilig-Geist-Kapelle trotzte über Jahrtausende hinweg zahlreichen Gefahren. Die gotische Kapelle aus dem Jahre 1313 überstand - im Gegensatz zu vielen Nachbargebäuden - nicht nur Stadtbrände und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, sondern auch stadtplanerische Projekte im 19. und 20. Jahrhundert nahezu unbeschadet. Im beginnenden 20. Jahrhundert setzten sich Bürger dafür ein, die Kapelle anstatt dem Bau der Handelsschule zu weichen, in den Neubau zu integrieren. Um den Bau zu erhalten, wurde die Kapelle schließlich als Hörsaal der Handelsschule genutzt. So ist sie heute ein einzigartiges Beispiel für einen Sakralbau im mittelalterlichen Stadtkern Berlins. Bei der Kapelle handelt es sich um eins der ältesten Bauwerke der deutschen Hauptstadt. Zusammen mit der Klosterkirche, die nur als Ruine erhalten geblieben ist, der Marienkirche und der Nikolaikirche markiert die Heilig-Geist-Kapelle das mittelalterliche Stadtgefüge. Das mittelalterliche Bauwerk ist vom Dach bis zum Fundament einschließlich der spätmittelalterlichen Wand- und Gewölbefassungen aus seiner Entstehungszeit erhalten. Ursprünglich gehörte die Kapelle zum 1272 erstmals urkundlich erwähnten Heilig-Geist-Spital, dessen Bewohnern sie zunächst vorbehalten war. Im Laufe der Zeit fanden zahlreiche Veränderungen an dem Bau statt. 1476 erhielt er einen im Jahre 1816 wieder entfernten Dachturm mit schlankem Spitzhelm. Anfang des 16. Jahrhunderts erhielt er sein bis heute erhaltenes, ausgemaltes Sternengewölbe und in den Jahren 1576 bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts ein heute kunst- und kirchengeschichtlich äußerst wertvolle Serie von Bildern in den Feldern der Empore. Die Kapelle diente von 1655 bis 1703 als erste Garnisonskirche von Berlin, ehe sie für katholische Gottesdienste zur Verfügung stand. Fast unscheinbar als Eckbau im Stadtbild der Berliner Mitte überliefert, offenbarten die bauarchäologischen und restauratorischen Untersuchungen in und an dem kleinen Sakralbau einen in der Fülle unerwarteten Reichtum an Befunden zur Architektur- und Kunstgeschichte der Region Berlin-Brandenburg. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich an der Förderung von Arbeiten an Dach, Außenhülle und Innenraum der Kapelle.

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Gotischer Backsteinbau, um 1300, im 15./16. Jh. erneuert, Förderung 2001

Adresse:
Spandauer Straße
10178 Bezirk Mitte
Berlin