Augsburg gehörte in der Renaissance und zu Zeiten des Barock zu den reichsten Städten der Welt. Vor allem der Handel zeichnete die Stadt am Lech über Jahrhunderte aus. Es entstanden Kirchen, Paläste und Kunstwerke die bis heute einzigartig sind – so auch zahlreiche Monumentalbrunnen, von denen der Herkulesbrunnen an der Maximilianstraße der größte ist. Er wurde vom Niederländer Adriaen de Vries (um 1550-1626) zwischen 1597-1600 entworfen, durch den Augsburger Wolfgang Neidhart (1575-1632) gegossen und 1602 aufgestellt.
Herkules im Kampf mit der Hydra
Mittelpunkt des dreieckig angelegten Herkulesbrunnen ist der Kampf des Herkules mit der siebenköpfigen Wasserschlange Hydra. Auf mehreren Zwischensimsen sind badende Nymphen und Meeresgötter zu bewundern, kleine nackte Putten umklammern stilkonform wasserspeiende Schwanenhälse zwischen ihren Lenden, während ihre Gesichter dabei grinsen.
Der Brunnen geilt als ein Meisterwerk des Manierismus, der extremsten und zweideutigsten Kunstform der Spätrenaissance, besonders die Figuren präsentieren sich sehr dynamisch und mit geschwungen Körpern. Diese Art der figürlichen Darstellung, die sowohl Bewegung als auch Anatomie des Menschen sehr realitätsnah darstellt, bezeichnet man auch als Figura Serpentinata.
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Symbol für den Reichtum der Fuggerstadt
Der Aufbau des Herkulesbrunnen symbolisiert den römischen Ursprung der Fuggerstadt, die weltweiten Handelsbeziehungen der Augsburger Kaufleute und den Wasserreichtum der Stadt. In jüngster Neuzeit machten aber Umwelteinflüsse dem Bronzebrunnen schwer zu schaffen. Auch wurde die Wasseranlage immer wieder von Vandalen beschädigt – und das alles, nachdem der Brunnen mit Millionenaufwand bereits restauriert worden war. Weil aller Aufwand also nicht half, wurden zum dauerhaften Erhalt der großen Brunnenfiguren im Maximilianmuseum von Augsburg ein neuer Ort der Präsentation gefunden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich 2001 an der Fertigung von wetter- und graffitiresistenten Repliken, die heute den Herkulesbrunnen am historischen Standort schmücken – und schützt so ein einzigartiges Bronzeensemble, das seit 400 Jahren besteht!
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Sechseckiges Becken mit Bronzefiguren, 1596-1600 von Adriaen de Vries und Wolfgang Neidhart, Förderung 2001
Adresse:
Maximilianstraße
86150 Augsburg
Bayern
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