Kanitz-Kyaw'sches Schloss
Hainewalde, Sachsen
Aussenansicht, Herbst, Sonne, Schloss, Herrensitz, erbaut 1749 bis 1755, Renaissancestil, Südseite mit Torbogen

Kanitz-Kyaw'sches Schloss

Als Wahrzeichen des Ortes Hainewalde erhebt sich auf einer Anhöhe das barocke Schloss, auch als "Sanssouci der Oberlausitz" bekannt. Vom sogenannten "Alten Schloss", das Hans Ulrich von Nostitz hatte erbauen lassen, überdauerte das Torhaus von 1564 und das von toskanischen Säulen eingefasste Nordtor. Das "Neue Schloss" wurde unter Nutzung älterer Reste des "Alten Schlosses" zwischen 1749 und 1755 erbaut, am 17. Juni 1755 wurde es feierlich eingeweiht. Als Bauherr gilt Samuel Friedrich von Kanitz, der eine mächtige Dreiflügelanlage errichten ließ. Über fünf Terrassen führt eine Treppe zum zentralen Zugang Schlosshauptbaus, der mit zwei vorgelagerten Seitenflügeln einen Vorhof einrahmt. Ein halbrund ausgebildeter Mittelrisalit wird von einem wappen- und säulengeschmückten Portal betont und von einem Dachreiterturm bekrönt. Bei umfangreichen Umbauten 1882/83 entstanden italienische Scrafitti an den Gesimsen und Gebäudeecken. Der großartige barocke Terrassengarten aus dem 18. Jahrhundert blieb - zum englischen Landschaftsgarten erweitert - erhalten. Das "Alte Schloss" wurde 1780 bis auf das Torhaus abgetragen. Eine Besonderheit ist der Grundriss des Schlosses: Dieser nimmt Bezug auf ein griechisches Omega. In den 1920er-Jahren wurden die nicht mehr genutzten Wirtschaftsgebäude wie Brauerei und Orangerie abgerissen, im Nationalsozialismus diente das Anwesen als erstes "Schutzhaftlager" Sachsens. Nach Kriegsende wurden im Schloss Flüchtlinge untergebracht, die letzten Bewohner zogen 1977 aus und eine lange Zeit des Leerstands begann. Im Sommer 1995 begann ein potentieller Investor aus Freiburg mit der Abnahme und Erneuerung der Dachstühle. Da die Maßnahmen nicht zu Ende geführt wurden, war seither der Bau dem Regen ausgeliefert. 1997 übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einen Beitrag im Rahmen des Sächsischen Schlössernotsicherungsprogramm. Im April 1998 waren durch diese Maßnahmen die extrem gefährdeten Teile des Schlosses wieder gesichert. 2012 konnte die Ostflügel Notsicherung beendet werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz setzt sich auch weiterhin für den Erhalt des Schlosses ein und beteiligt sich an der Notsicherung und Wiederherstellung der Decken im Mittelbau.

Spenden Sie jetzt für Schlösser & Burgen

Barocke Dreiflügelanlage, 1749-55, Umbauten 1882/83 und im 20. Jh., Förderung 1997, 2008-11, 2013, 2018, 2020

Adresse:
Kleine Seite
02779 Hainewalde
Sachsen