Kloster Bredelar
Marsberg, Nordrhein-Westfalen
Aussenansicht, Gesamtansicht, Sommer, Sonne, Kloster, gegründet 1170 vom Kölner Erzbischof Phillip von Heinsberg, Barocker Neubau, erbaut 1726 bis 1766, vierflügelige Anlage, ehemalige Abteikirche, Westflügel

Kloster Bredelar

Als Theodor Ulrich in den 1820er Jahren auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine neue Eisenhütte ist, kommt ihm das 1804 im Zuge der Säkularisierung aufgehobene Kloster Bredelar für seine Zwecke gerade recht. Gegründet wurde Kloster Bredelar bereits 1170, zunächst für Prämonstratenserinnen. Ab 1726 errichtete man einen barocken Neubau, der 1787 einem Brand zum Opfer fiel. Als das klösterliche Leben nach gut 600 Jahren ein Ende fand, war der Wiederaufbau der Gebäude nach den Plänen von 1726 fast vollendet. So findet Theodor Ulrich 1826 eine vierflügelige Anlage vor, die ein großzügiges Konventgebäude und die Kirche - beide unter einem Dach - sowie diverse Wirtschafteinrichtungen umfasst. In der ehemaligen Klosterkirche lässt Ulrich den Hochofen seiner Theodorshütte aufstellen, denn deren Schiff hat die erforderliche Höhe von etwa 10 Metern. Beschickt wird der Hochofen vom seitlich liegenden Hang über eine eiserne Brücke. Später kommen zwei weitere Hochöfen hinzu, die ebenso wie die Einrichtungen der Gießerei in Anbauten untergebracht werden. Nach dem Tod Ulrichs 1871 hat der Betrieb verschiedene Eigentümer. Die Roheisen-Verhüttung wird 1876 eingestellt, der Gießereibetrieb bleibt noch bis 1931 bestehen. Ab 1953 bis in die 1980er Jahre betreibt man im Kirchenraum eine gewaltige Terrazzo-Mahlanlage. 2003 erwirbt der 2000 gegründete Förderverein Kloster Bredelar e. V. die Anlage. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, das schon dem Verfall preisgegebene Denkmal zu retten und seine historische Bedeutung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Dabei finden die klösterliche und die industrielle Geschichte gleichermaßen Beachtung. Inzwischen zieht nicht nur der restaurierte barocke Giebel der Klosterkirche die Blicke der Vorüberfahrenden auf sich. Behutsam wurden die Fassaden der Kirche und des Kloster-Westflügels saniert. Das Innere zeigt weiterhin die verschiedenen Zeitschichten des Denkmals. Seit 2002 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierungsmaßnahmen mit über 400.000 Euro gefördert.

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Spätbarocke Dreiflügelanlage, 1787-1800 über älteren Resten, 1842 An- und Umbauten, Förderung 2002/03, 2005/2006, 2008, 2010/11, 2014

Adresse:
Sauerlandstraße
34431 Marsberg
Nordrhein-Westfalen