Kloster Rühn
Rühn, Mecklenburg-Vorpommern
Aussenansicht, Winter, ehemaliges Zisterzienserinnenkloster,1232 durch Bischof Brunward von Schwerin als zweites Frauenkloster des Landes gegründet, Klosterkirche, Backsteingotik, spätromanische Stilelemente, Backsteinbau, errichtet etwa 1250 bis 1270, hölzerner Glockenturm, Ost- und Südflügel

Kloster Rühn

Kriegen und Tornados zum Trotz!

Wenn Menschen ein verlassenes Kloster tief in Mecklenburg erwerben, ist das mutig - vor allem wenn die Anlage schon seit fast 20 Jahren leer stand. Der Klosterverein Rühn hat es gewagt und wurde belohnt dafür. Mit Hilfe vieler Förderer und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelang die Sanierung eines Denkmals, das sonst ohne Zweifel gefallen wäre. 2008 regnete es durchs Dach, Balken waren gebrochen, Zwischendecken eingestürzt.

Der Schweriner Bischof Brunward gründete 1232 das Zisterzienser-Jungfrauenkloster in Rühn. Nach der Reformation schenkte Herzog Ulrich (1527-1603) das Kloster seiner Frau Elisabeth von Dänemark und Norwegen (1524-86). Diese wandelte das Kloster in ein evangelisches Frauenstift um und gründete die erste Mädchenschule Mecklenburgs. Im 30jährigen Krieg wurde das Kloster zerstört. Herzog Adolf Friedrich I. setzte seine Tochter Sophie Agnes von Mecklenburg (1625-94) als Domina und Regentin des Klosters ein. Während ihrer Amtszeit wurde alles wiederaufgebaut. Doch 1756 endete das zisterziensische Leben in Rühn. Das Kloster wurde herzoglicher Verwaltungssitz, kam dann in privaten Besitz, war Hotel-Pension, Erholungsheim und in der DDR Jugendwerkhof. Ab 1991 standen die Gebäude leer - bis 2008.

Zwischen 2009-15 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Gesamtsanierung. Im Mai 2015 kam ein unerwarteter Rückschlag, als ein Tornado die Gegend um Bützow und Rühn teils schwer verwüstete. Auch das wenige Monate zuvor neu gedeckte Dach fiel dem Wirbelwind zum Opfer. Aber Kloster Rühn ist mittlerweile stark genug, auch Tornados zu verkraften. Inzwischen werden einige Gebäudeteile wieder täglich genutzt: Die Klosterschänke ist verpachtet, ein Laden samt Postfiliale täglich geöffnet, in einer Öl- und Senfmühle werden Bio-Speiseöle produziert. Der Klosterverein Rühn e.V. bietet regelmäßig Führungen an und plant die Einrichtung eines Museums zur Klostergeschichte.

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Kirche ein langgestreckter Backsteinsaal, Mitte 13. Jh., Konventsgebäude bis ins 20. Jh. mehrfach überformt, Förderung 2009-13, 2015-19

Adresse:
Klosterhof
18246 Rühn
Mecklenburg-Vorpommern