Die Marktkirche St. Benedikti nördlich des Quedlinburger Rathauses geht in ihren Ursprüngen bis in die Zeit um 1100 zurück. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde ein Neubau begonnen. Dabei wurde der dreigeschossige Westbau aus dem 13. Jahrhundert, integriert, der ursprünglich eine Dreiturmanlage war. Ein Chor mit Kreuzrippengewölbe wurde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut, dessen hohe Fenster mit reichem Maßwerk ausgestattet sind. Eine Kapelle im Norden und die Sakristei im Süden ergänzen die Kirche. Im Anschluss an den Chorneubau erfolgte die Erneuerung des dreischiffigen Langhauses als spätgotische Halle. Nach 1663 wurde der Innenraum umfassend barockisiert. Dabei fand auch der Hauptaltar seinen Platz, der um 1700 nach einem Entwurf von Christian Leonhard Sturm entstanden ist. Von der übrigen reichen Ausstattung ist zudem der um 1500 entstandene große Flügelaltar erwähnenswert. Im Mittelschrein wird das Vesperbild von den Heiligen Servatius und Benedikt flankiert. In den Schreinflügeln sind 16 Heiligenskulpturen in zwei Reihen eingestellt. Dazu zählen die Nothelfer wie Eustachius, Cvyriakus, Dionysius, Christopherus und Georg ebenso wie weitere männliche und weibliche Heilige. In der Predella sind Szenen des Heiligen Martin flankiert von den Eremiten Antonius und Maria Aegyptiaka dargestellt. Anfang der 1990er Jahre wurden beim Aufnehmen der Dachhaut bei den ersten Sicherungsarbeiten erhebliche Schäden an den Sparren im Auflagebereich sowie am inneren, verputzen Schwellenbalken festgestellt. Daraus ergaben sich wesentlich umfangreichere Sanierungsmaßnahmen als geplant. Zumindest eine Sicherung der Außenhülle musste dringlich durchgeführt werden, umfangreiche Arbeiten an Fenstern, Innenraum und Ausstattung standen an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich ab 1997 an der erforderlichen Maßnahmen am Turm.
Adresse:
06484 Quedlinburg
Sachsen-Anhalt