Der neuromanisch geprägte Ziegelsteinbau mit Kuppeldach wurde 1883 erbaut. Zu dieser Zeit war die jüdische Gemeinde in Hamburg die größte in Deutschland. Neben dem kupfergedeckten Kuppeldach und der Backstein-Fassade, in die farbig glasierte Ziegel vermauert sind, ist vor allem der Eingangsbereich gestaltungsgebend. Als eine der wenigen jüdischen Religionsstätten, die das Dritte Reich überlebt haben, repräsentiert das Gebäude ein wichtiges Stück jüdischer Kulturgeschichte in Hamburg.
Die Trauerhalle dient heute den Gemeindemitgliedern als Ort für ihre Religionsausübung. An der Halle waren im Laufe der Zeit kleinere Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden. Für eine längst fällig gewordene Grundsanierung hatte allerdings bisher das Geld in der jüdischen Gemeinde gefehlt. Es war inzwischen zu Mauerdurchfeuchtung, Rissbildung im Verblendmauerwerk sowie Zerstörung der Ziegelsteine und der steinernen Wandverkleidung der Halle durch Salzausblühungen gekommen. Zudem waren die Rosenfenster durch Witterungseinflüsse beschädigt.
2002 läuteten die jüdischen Gemeinde, der Senat, das Denkmalschutzamt, die Stiftung Denkmalpflege Hamburg und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit einem gemeinsamen Finanzierungskonzept die Rettung des Gebäudes ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übernahm rund ein Viertel der Gesamtkosten. Verwitterungsschäden und Risse am Mauerwerk wurden behandelt, zermürbte Mauerpartien abgebrochen und ersetzt. Die aufsteigende Feuchtigkeit wurde eingedämmt und die defekte Verglasung der Rosenfenster repariert. Seit Abschluss der Restaurierung im Jahr 2005 ist die ruhige Atmosphäre auf dem jüdischen Friedhof wieder eingezogen – ganz nach einem Gesetz des Talmuds, nach dem die Ruhe der Toten nicht gestört werden darf.
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Zentralbau aus Backstein über quadratischem Grundriss, 1883 von August Piper, Förderung 2002
Adresse:
Ilandkoppel
22337 Hamburg
Hamburg
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