Schloss Glücksburg
Glücksburg, Schleswig-Holstein
© Matthias Süßen, Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa4.0

Schloss Glücksburg

Perle Schleswig-Holsteins

Umgerechnet hat Schloss Glücksburg damals 1.200 Rindviecher gekostet - 6.000 lübische Mark. So viel hat Herzog Johann III. (1545-1622) Nikolaus Karies für die Errichtung des Schlosses per Vertrag kurz vor Heiligabend 1582 zugesagt. Damals stand auf der Halbinsel in der Flensburger Förde noch ein altes Zisterzienserkloster, das nach der Reformation säkularisiert wurde und an die dänische Krone gefallen war, welche Johann III. mit dem alten Klostergut belehnte – für quasi umsonst! Karies führte darauf als Baumeister den Abriss durch und errichtete hier von 1583-87 eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Nordeuropas.

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Gott gebe Glück!

Gott gebe Glück mit Frieden, kurz GGGMF steht über dem Portal des Herrschaftssitzes. Daraus entstand auch der Name von Deutschlands nördlichster Stadt Glücksburg. Heute ist das Schloss eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Bundeslandes zwischen Nord- und Ostsee. Das quadratische weißgetünchte Schloss besteht aus drei aneinandergebauten Giebelhäusern. An den vier Ecken stehen achteckige Türme. Markant sind auch die Toilettenhäuschen, die rings um das Schloss in Richtung Wasser aus den Mauern und Türmen herausragen. So wurde es damals in der Renaissance gemacht. Die Räume, gerade der große Festsaal, sind mit Ausnahme der oberen Etage gewölbt. In den untersten Gewölben liegt die Kapelle, die ursprünglich den Schlossbewohnern vorbehalten war - später diente sie auch als Ortskirche. Hier liegt auch die Gruft der 1779 ausgestorbenen älteren Glücksburger Linie des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.

Sitz vom „Schwiegervater Europas“

1825 übergab die dänische Krone Lehen, Schloss und Titel an Friedrich Wilhelm aus dem Hause Holstein-Beck (1785-1831), die jüngere Linie des Hauses Glücksburg. Zu seinen zehn Kindern gehörte der spätere dänische König Christian IX. (1818-1906), der als Schwiegervater Europas bezeichnet wird. Seine drei Töchter heirateten den König von England, den Zaren Russlands und die jüngste Tochter Thyra den Herzog von Cumberland, letzten Thronfolger von Hannover. Der zweite Sohn wurde als Georg I. König von Griechenland, der Enkel Carl König von Norwegen. Das Haus Glücksburg ist bis heute mit fast allen europäischen Dynastien verwandt.

Seit 1922 wird das Wasserschloss Glücksburg von einer Stiftung verwaltet. Das Museum im Schloss ist unglaublich beliebt und gutbesucht, weil es mit seiner Einrichtung - allen Kunstgegenständen, Möbeln und Gemälden - den Pomp vergangener Jahrhunderte widerspiegelt. Das Ensemble ist ganzjährig für Kunst- und Kulturveranstaltungen geöffnet und immer wieder Paradekulisse für das Schleswig- Holstein Musik Festival.

2005 hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Sanierung dieser Perle im Norden eingesetzt. Gelder aus den Spendenerlösen konnten für die Instandsetzung der Fassaden eingesetzt werden. Denn die einst weißen Mauern waren voll grüner Algen, überall blätterte Putz ab, – an der Ostsee ist das Klima rau. 2012 wurde die Stiftung noch mal tätig, als weitere Ausbesserungen am Dach der Vorburg nötig waren. Denn es galt noch weitere Ziegel auszutauschen, damit kein Wasser eindringen kann. Heute gilt die Substanz als gesichert – ein Dank an alle Spender der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Wasserumwehrter Dreigiebelbau mit Ecktürmen, 1582-87 von Nickels Karies, Förderung 2005, 2012

Adresse:
Schloß
24960 Glücksburg
Schleswig-Holstein