Schloss Leuben

Ursprung: Wasserburg aus dem Mittelalter

1445 entstand an der Stelle des heutigen Schlosses Leuben eine Wasserburg. 1499 ist Dietrich von Hornsberg als erster namentlich bekannter Besitzer dokumentiert.

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Hochgenuß sächsischer Barock

1698 erwarb der "Königlich-Polnische und Kurfürstlich-Sächsische Generalmajor und Oberstallmeister" Hans Gottlieb von Thielau das Gut. Unter der Familie Thielau wurde die alte Burganlage abgebrochen, und auf ihren Grundmauern von 1737 bis 1740 ein barockes Landschloss nach französischem Muster errichtet. Als Erzieher der Söhne des Kurfürsten Johann Georg III. hatte er in Dresden Zugang zu den Baumeistern und Künstlern des Kurfürsten, und es entstand eine Anlage in den Formen des sächsischen Rokoko.

Rokoko wohin man auch sieht

Der zweigeschossige Bau auf rechteckigem Grundriss ist bis heute von einem Wassergraben umgeben. Das Schlossgebäude erhebt sich auf einer zweistufigen Terrasse, Freitreppen führen auf der Hof und Parkseite empor. An der Eingangsseite wird die Mitte durch einen einachsigen Risalit mit Giebel und eine Freitreppe besonders hervorgehoben, an der Gartenseite ist der Mittelrisalit dreiachsig. Ein hohes Walmdach deckt den Bau, ein Uhrturm mit "Postsäule" bekrönt den Bau zentral. Diese Säulen gaben die Entfernungen zu umliegenden Städten an und markierten die unmittelbare Lage an einer Poststraße. Im Inneren des Schlosses sind einige der Rokoko-Stuckreste erhalten, die noch eine Ahnung von der eleganten ursprünglichen Ausstattung dieses Kleinods geben können. Die Grundrissstruktur mit tiefrechteckigem Vestibül, querrechteckigem Garten- und Festsaal, einer durchgehenden Querachse mit seitlichen quadratischen Sälen und kleinen Eckkabinetten ist sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss weitgehend erhalten. Der zugehörige Schlosspark war nach französischem Vorbild angelegt worden und mit zahlreichen Sandsteinskulpturen geschmückt. Ab 1974 stand das Gebäude leer und verfiel. 2004 ging der Bau an den neu gegründeten Leubener Schlossverein, der sich für die Sicherung und Nutzung des Baus einsetzt. 2016 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel in sechsstelliger Höhe für die Fassadensanierung zur Verfügung.

Rokoko Landschloss, 1737-40 über Resten einer Wasserburg errichtet, Förderung 2016

Adresse:
Hofstraße
04758 Oschatz
Sachsen