Schloss Malberg
Malberg, Rheinland-Pfalz

Schloss Malberg

Hoch auf einem Bergsporn über der Kyll steht das 1708 bis 1715 von dem kurpfälzischen Hofbaumeister Graf Matteo Alberti für den Kölner Weihbischof von Veyder errichtete Schloss. Die dreiflügelige Anlage gruppiert sich mit dem Alten Haus, das bereits 1591 bis 1597 entstand, um einen Innenhof. Das Alte Haus war schon vor 1702 von drei auf vier Geschosse aufgestockt worden. Eine Mauer verband es nach Norden über das innere Schlosstor hinaus mit dem sogenannten Uhrtürmchen. 1710 wurde als Verbindungstrakt zum Neuen Schloss im Süden der Arkadenbau errichtet. Das zweigeschossige Gebäude erstreckt sich über acht Achsen und öffnet sich im Erdgeschoss zum Hof hin mit einer Pfeilerarkatur, hinter der die Remise liegt. Die Sandsteingewände des Erdgeschosses sind bossiert, in den Bogenzwickeln öffnen sich Nischen. Hochgezogene Schlusssteine mit Maskarons verbinden die Arkaden mit dem profilierten Geschossgesims. Das Obergeschoss wird durch hochrechteckige Fenster gegliedert. Ein verschiefertes Mansarddach mit Dachhäuschen überspannt den Bau. Die acht Arkaden waren ursprünglich offen und dienten als Wagenremise. Ins Obergeschoss führt eine breite Holztreppe, die aus mächtigen Holzbalken und Bohlen errichtet wurde und der Eindruck einer steinernen Treppe vermittelt. Im Obergeschoss war ursprünglich das Heu gelagert. Das zweigeschossige Neue Haus entstand 1712 bis 1714. Neben dem Bedüfnis nach einem vornehmen Repräsentationsbau hatte der Weihbischof auch den Wunsch, dem Gebäude das Aussehen einer südländischen Villa zu verleihen. Das Neue Haus zeigt Anlehnungen an die Villen Andrea Palladios, einem bedeutenden Renaissance-Architekten aus Oberitalien. Über dem als Sockel ausgebildeten Erdgeschoss erheben sich ionische Pilaster, die über den drei Mittelachsen einen Dreiecksgiebel tragen. In den Geschossen wechseln die Fensterverdachungen von der Spitze zum Bogen. Die äußeren Achsen werden durch giebelbekrönte Risalite besonders betont. Die schlichte Rückfront wurde 1730 durch einen von zwei Pavillons flankierten Terrassenanbau erweitert. Die Gartenplastik schuf der Hofbildhauer Ferdinand Tietz. Das Schloss diente als Adelssitz der Familie von Veyder. Seit den 1960er Jahren wurde hier ein Pensionsbetrieb eingerichtet und 1989 wurde das Schloss an die Gemeinde Kyllburg verkauft. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 1999 bis 2001 die Außensanierung des Arkadenbaus und 2001 bis 2001 der Schlosskapelle gefördert. Seit 2002 unterstützt sie die Innensanierung im Neuen Haus.

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Ausgedehnte Anlage mit barocken Putzbauten, 1702-15 von Matteo Alberti, mit älteren Gebäuden, Förderung 1999, 2001, 2003, 2006, 2008/09, 2012

Adresse:
Schlossstr.
54655 Malberg
Rheinland-Pfalz