In der Abgeschiedenheit der märkischen Provinz verströmt es einen feinen Kunstsinn: Schloss Wiepersdorf war die Wohnstätte des Dichterpaares der Romantik Achim und Bettina von Arnim und blieb auch nach ihrem Tod ein inspirierender Ort für Künstler.
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Idylle im ländlichen Brandenburg
Der Kammerherr Joachim Erdmann von Arnim kaufte 1780 das Ländchen Bärwald und Schloss Wiepersdorf von der Familie von Einsidel. Das heute noch erhaltene Hauptgebäude hatte jene 1734 auf den Grundmauern eines Herrenhauses aus dem 15. Jahrhundert errichten lassen. 1781 wurde sein Sohn Achim von Armin geboren. Als junger Mann sollte dieser durch die Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ berühmt werden, die er zusammen mit Clemens Brentano herausgab. 1811 heiratete er Clemens Schwester Bettina und zog im Jahr 1814 mit ihr nach Wiepersdorf, wo er bis zu seinem Lebensende als Gutsherr und Dichter blieb. Bettina jedoch lebte ab 1814 in Berlin. Ein umfangreicher Briefwechsel der beiden Dichter dokumentiert gleichermaßen die Geistesströmung der Romantik wie kulturgeschichtliche Ereignisse und das dörfliche Leben am Anfang des 19. Jahrhunderts. Erst nach Achims plötzlichem Tod im Jahr 1831 verbrachte Bettina viel Zeit auf Schloss Wiepersdorf, um seine Werke herauszugeben und den Nachlass zu verwalten.
Ort der Inspiration und des künstlerischen Austausches
Der älteste Sohn der insgesamt sieben Kinder, Freimund von Arnim, kaufte 1844/45 das Anwesen und ließ es renovieren. Sein Sohn und Maler Achim von Arnim, verlängerte am Ende des 19. Jahrhunderts das Gebäude anstelle des Seitenflügels um drei Achsen. Im größten Raum mit hohen Decken brachte er sein Atelier unter, das er zusammen mit den Türen kunstvoll ausmalte. Später ließ er den Balkon und die halbrund ausschwingende Terrasse anbauen. Die breite Freitreppe mit massiver Balustrade und Vasen endet in einem abgesenkten Gartenparterre, in dessen Süden 1888/89 die Orangerie entstand. Nach 1947 diente Schloss Wiepersdorf als Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler und beherbergte Schriftsteller wie Anna Seghers, Christa Wolf, Ulrich Plenzdorf und Sarah Kirsch. Nach der Wende waren hier unter vielen anderen die Goethe-Expertin Sigrid Damm und die Literaten Marcel Beyer und Jürgen Becker zu Gast.
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Barocker Putzbau, 1731-38, Anbauten 1784 und nach 1877, Förderung 2006-09, 2011, 2013-16, 2020
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