Schrotkugelturm
Bezirk Lichtenberg, Berlin
Aussenansicht, Detailaufnahme, Schrotkugelturm, Backsteinturm, errichtet 1908, 38 m Höhe, Industriedenkmal

Schrotkugelturm

Ein technisches Denkmal der besonderen Art ist der Schrotkugelturm in Lichtenberg-Hohenschönhausen. Das Prinzip kennt jeder von Sylvester: Bleigießen. Nur waren hier nicht die bizarren Formen für lustige Vorhersagen der Zukunft gefragt, sondern möglichst gleichförmige Kugeln für die Schrotflinte. Dies gelang nach dem gleichen, ganz einfachen Prinzip: Der Schmelzofen für das Blei ist im obersten Geschoss des 38 Meter hohen Ziegelturms noch erhalten. Sogar einen Schöpflöffel gibt es noch, mit dem das geschmolzene Blei durch ein Sieb in einer langen Rohleitung in die Tiefe gegossen wurde. Der Sturz der Bleitropfen endete in einem Wasserbehälter und brachte nahtlose Schrotkugeln hervor. Wie viele Millionen Kugeln mögen in der Zeit von 1908 bis 1939 hier entstanden sein? Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Instandsetzung dieses ungewöhnlichen technischen Denkmals, das - typisch für den engen Zusammenhang zwischen Wohnen und Arbeiten in den 20er Jahren - in eine Wohnanlage integriert ist.

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Backsteinbau, 1908, Förderung 1997

Adresse:
Nöldnerstraße
10317 Bezirk Lichtenberg
Berlin