St. Nikolai
Unterwellenborn, Thüringen

St. Nikolai

Einsturzgefahr! Mehrfacher Umbau der letzten 500 Jahre gefährdet die Statik

Noch heute wird die kleine Gemeinde Unterwellenborn in Thüringen von dem 1872 erstmals in Betrieb genommenen Stahlwerk geprägt. Die riesige Anlage, die in der Sowjetischen Besatzungszone lange der einzige Roheisenproduzent war, dominiert das Ortsbild massiv, und doch gibt es im Ortskern Zeugnisse einer viel älteren Geschichte. St. Nikolai entstand Mitte des 12. Jahrhunderts an einem alten Handelsweg zwischen Nürnberg und Leipzig und wurde treffenderweise dem Schutzpatron der Reisenden gewidmet. Aufgrund von bedrohlichen Mauerwerks- und Dachstuhlschäden musste sie schon 2014 wegen Einsturzgefahr gesperrt werden und benötigt heute dringend selbst einen Schutzpatron.

Retten Sie St. Nikolai in Unterwellenborn!


Ein architektonischer Spiegel der Jahrhunderte

Eine Dorfkirche in Unterwellenborn wurde 1125 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, noch heute lässt sich am Kreuzgewölbe und den Kapitellen ihre romanische Ursprungsform ableiten. Wie viele Kirchen wurde der Bau über die Jahrhunderte stetig erweitert und ausgebaut, auch dem jeweiligen architektonischen Zeitgeist entsprechend. Womit wir beim heutigen Kernproblem wären: Im Zuge eines Anfang des 16. Jahrhunderts getätigten spätgotischen Ausbaus wurden tragende Balken und Dachsparren einfach gekürzt - das Langhaus hielt die folgenden Jahrhunderte überspitzt gesprochen wohl nur noch aus Gewohnheit.

Die prachtvolle Ausstattung von St. Nikolai hat die Zeiten überdauert. Die Malereien im Chorgewölbe stammen aus dem 14. Jahrhundert. Besonders wertvoll ist der Flügelaltar von 1522 aus der Bildschnitzwerkstatt der Saalfelder Schule, die damals viele Dorfkirchen der Region mit ihren kunstvollen Schnitzereien schmückte. Aus der Mitte des 16. Jahrhunderts stammen der Taufstein aus Alabaster und die steinerne Kanzel, deren Korb mit figürlichen Reliefs verziert ist. Die von Johann Heinrich Scherff aus Pößneck erbaute Orgel wurde 1745 installiert. Von den Kirchenschätzen zu sehen ist heute nichts - die wertvolle sakrale Pracht ist großflächig durch graue Plastikplanen verdeckt.

Ein Gotteshaus als Biotop für Schädlinge

Nachdem sich 2014 das Dacht verformte und die Kirche zur Sicherheit der Gemeinde gesperrt werden musste, machte ein Gutachten das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar: Insekten, Pilze und vor allem der gefürchtete Echte Hausschwamm haben das Mauerwerk im Traufbereich befallen. Elementare Holzverbindungen sind komplett zerstört, die Schalung ist verfault. Eine Notsicherung des Dachs und die Stabilisierung der Mauerkrone mit einem Stahlbeton-Ringanker wendeten zwar die akute Einsturzgefahr ab, doch St. Nikolai ist noch lange nicht gerettet.

Helfen Sie mit, St. Nikolai zu retten!

Die Kirche benötigt neue Fußschwellen für ihren Dachstuhl, die mit Blei unterlegt werden müssen, damit sich Feuchtigkeit nicht mehr ausbreiten kann. Nicht nur das Kirchenschiff ist stark befallen, gravierende Schäden müssen auch im Chorturm beseitigt werden. Selbst der Orgelprospekt ist bereits vom Pilz befallen und muss restauriert werden. Und schließlich wartet die Dorfkirche auf die Erneuerung der alten Schieferdeckung und der Gauben auf der Südseite. Diese kann sie aber erst erhalten, wenn das gesamte Tragwerk seinem Namen wieder gerecht wird. Ohne Ihre Unterstützung kann es die Dorfkirche St. Nikolai in Unterwellenborn nicht schaffen. Helfen Sie bei ihrer Rettung! Jede Spende zählt!

Chorturmkirche, 1509, im Kern mittelalterlich, im Chor Wandmalerei aus dem 14. Jh., Umgestaltung 1742, Förderung 2016/17

Adresse:
Krumme Gasse
07333 Unterwellenborn
Thüringen