Dieses Monument hat wahrlich eine Menge miterlebt. Jede Narbe erzählt eine Geschichte. Die Steinerne Brücke von Regensburg, bald 900 Jahre alt, ist die älteste so umfangreich erhaltene Brücke Deutschlands. Aus ihrer Bauzeit existieren noch Pfeiler und Brückenbögen. Neben dem Dom war das bedeutende Wahrzeichen der Stadt sicherlich ein Grund für die Aufnahme Regensburgs in die UNESCO-Welterbeliste. Die Brücke, die den altbayerischen Stadtteil Stadtamhof mit der Regensburger Altstadt verbindet, galt im Mittelalter als echtes Weltwunder. Sie wurde innerhalb von nur elf Jahren erbaut, vermutlich von 1135-46. Die 15 Bögen und 14 Pfeiler aus Naturstein ziehen sich über eine Länge von 315 Metern. Jahrhundertelang war diese Brücke der einzige feste Donau-Übergang zwischen Ulm und Wien.
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Opfer von Natur und Mensch
Immer wieder erlitt die Brücke in der Donaustadt schwerste Schäden - mal in Kriegen, mal durch die Natur, zuletzt durch eine schonungslose Nutzung als wichtige Verkehrsachse der Stadt. Von den ursprünglich drei Türmen steht nur noch der südliche zur Altstadt hin. Während der kleinen Eiszeit zerstörte 1565 ein heftiger Eisstoß fast alle Eisbrecher. Im Dreißigjährigen Krieg wurde 1633 ein Brückenjoch gesprengt - der südliche und mittlere Turm brannten aus, wurden 1648 aber wiederhergestellt. Ein weiterer Eisstoß zerstörte 1784 den mittleren Turm endgültig. In den napoleonischen Kriegen wurde 1809 der nördliche Turm so sehr beschädigt, dass er abgebrochen werden musste. Immer wieder ausgebaut und verstärkt, fuhr ab 1903 sogar die Straßenbahn über die Steinerne Brücke - bis deutsche Truppen 1945 mehrere Pfeiler sprengten, um den Vormarsch der Amerikaner zu verzögern. Der eigentliche Tod aber drohte dem Denkmal im 20. Jahrhundert - durch die Blechlawinen der Neuzeit!
Seit 1997 für Verkehr gesperrt
1967 wurden die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs endgültig beseitigt und die Brücke erhielt einen neuen Fahrbahnbelag. Seitdem wälzte sich täglich eine Blechlawine über dieses jahrhundertealte Bauwerk, die hohe Belastung durch den Autoverkehr führte zu zahlreichen Schäden am Mauerwerk der Brückenbögen. Schon dreißig Jahre später, im Jahr 1997 sperrte man das Bauwerk deshalb für den Individualverkehr, um weiteren Schaden abzuwenden. 2008 folgte dann auch ein Überfahrverbot für Busse und Taxen – die Schäden waren zu weit fortgeschritten.
Seit 2011 schon wurde das Wahrzeichen unter Mithilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert.
Abschließende Maßnahme der umfassenden Instandsetzungsarbeiten war 2018 die Beseitigung akuter Schäden an vier der Pfeiler, um die Stabilität dieser beeindruckenden Konstruktion erhalten zu können. Aus die Eisbrecher, welche das Packeis der Donau um die tragenden Pfeiler herum ableiten und somit den Druck auf die Struktur entlasten, bedurften noch einer umfassenden Instandsetzung.
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Pfeilerbrücke aus Gussmauerwerk mit Steinquaderverkleidung, 1135-46, Förderung 2011/12, 2018
Adresse:
Brückstraße
93047 Regensburg
Bayern
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