Die ehemalige Synagoge der jüdischen Gemeinde in Schupbach, die sich wohl erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts gegründet hatte, liegt zentral im historischen Ortskern. Zunächst nutzte die Gemeinde einem Betraum, doch war sie bis 1840 so gewachsen, dass sie 1877 die Synagoge mit Schule einrichtete. Dabei wurde ein bestehendes Gebäude umgebaut und erweitert. 1935 wurde die Gemeinde aufgelöst, der Bau säkularisiert. Die nationalsozialistischen Anfeindungen wurden von Jahr zu Jahr schlimmer und endeten schließlich im Holocaust. Weil die Synagoge an nichtjüdische Eigentümer in der Nachbarschaft verkauft wurde, blieb sie während der Progrome 1938 unzerstört und wurde fortan als Lagerraum genutzt. Zuletzt stand der Bau leer.
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Kuppeldecke mit Sternendekor herrlich erhalten
Das von einem flachen Zeltdach gedeckte Gebäude ist ein zweigeteilter, zweigeschossiger Backsteinbau, der unterkellert ist. Ursprünglich unverputzt besaß er drei Fensterachsen mit hohen Rundbogenfenstern und Lisenenrahmung. Nach der Säkularisierung wurden die Fenster im mittleren Bereich vermauert, im Erdgeschoss entstanden Hochrechteckfenster und im Obergeschoss Rundbogenfenster. Zu betreten ist das Denkmal durch das Rundbogenportal des von der Straße leicht zurückgesetzten zweigeschossigen Anbaus.
Im Innern des Anbaus befanden sich die Treppen und die Empore. Im Erdgeschoss des Haupttrakts war die Schulstube untergebracht. Dort befindet sich eine bemalte Kuppeldecke mit Sternendekor, die weitgehend erhalten ist, ebenso wie der bauzeitliche Dielenboden, die ursprüngliche Wandfassung sowie die Frauenempore.
Begegnungsstätte der Kultur
Der Förderverein Ehemalige Synagoge Schupbach e.V. gründete sich 2010, um die Synagoge zu erhalten, instandzusetzen und als Begegnungsstätte für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen. Mit 2016 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Verfügung gestellten Mitteln wurde die Konservierung des Inneren gefördert.
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Backsteinbau mit Zeltdach, 1877 Umbau und Erweiterung zum Gemeindezentrum, im Kern älter, Förderung 2016, 2020
Adresse:
Mittelstr.
65614 Beselich
Hessen
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