Völklinger Hütte
Völklingen, Saarland

Völklinger Hütte

Einzigartiges Technikdenkmal

Die Völklinger Hütte, ein ehemaliges Eisenwerk im saarländischen Völklingen, ist ein bedeutendes Denkmal der Hochindustrialisierung und seit 1994/95 Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Sie liegt im Flussbogen der Saar und ist die bedeutendste historische Hütte des Saarlandes und technikgeschichtlich in Europa einzigartig. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat schon oft geholfen, dieses besondere Denkmal zu erhalten.

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Eine technische Innovation der Ingenieursbaukunst

Die Völklinger Hütte, AG für Eisenindustrie zur Herstellung von Schienen, wurde 1873 von dem Hütteningenieur Julius Buch gegründet. Da die Eisenhütte jedoch bereits 1879 schließen musste, wurde sie 1881 von den Gebrüdern Röchling übernommen. Sie bauten die Anlage als Völklinger Eisenwerk zur Erzeugung von Roheisen aus. Die "Völklinger Eisenwerk Gebrüder Röchling" entwickelte sich innerhalb eines Jahrzehnts zu einem der größten Roheisen- und Stahlerzeuger in Deutschland. Die Anlage stellt technische Innovationen der Maschinenbau- und Ingenieursbaukunst des frühen 20. Jahrhunderts dar, die weltweit Vorbild wurden. Von 1833 bis 1893 wurden schrittweise fünf Hochöfen errichtet. 1889 wurde die Produktion auf das Thomas-Verfahren umgestellt und errichtete ein Stahlwerk mit drei Konvertern zur Herstellung hochwertiger Spezialstähle. Die Kohleversorgung erfolgte durch werkseigene Gruben, durch den Bau einer Kokerei und die Inbetriebnahme einer Erzbahn. Das Werk ist stetig gewachsen und beschäftigte 1965 insgesamt 17.000 Mitarbeiter. Nachdem das Werk mit den „Vereinigten Hüttenwerken Burbach-Eich-Düdelingen“ zur „Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH“ fusionierte, ist 1982 die Arbed Saarstahl GmbH daraus entstanden. Allerdings war die Familie Röchling zu dieser Zeit kein Teil mehr des Unternehmens.

Im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte stillgelegt und 1995 wurden ca. 7,46 Hektar des 260 Hektar großen Saarstahl-Areals als Völklinger Hütte in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Mit ihren sechs Hochöfen, den jedem Ofen zugeordneten drei Winderhitzern und den Gichtgasleitungen beherrscht die Anlage die Silhouette der Stadt.

Erlebbare Geschichte im Saarland

Die Völklinger Hütte ist beispielhaft dafür, wie ein Denkmal die Geschichte mehrerer Jahrzehnte in sich tragen und erlebbar machen kann. Noch heute ist es leicht vorstellbar, wie die Arbeiter in schweißtreibendem Bemühen die Maschinen bedient haben und heißes Roheisen aus den Hochöfen geflossen ist. Das Ensemble ist eine der letzten ihrer Art im Saarland, die in ihrem Bestand bedeutendste und mit ihrer für das frühe 20. Jahrhundert wegweisenden Technik weltweites Vorbild für die Entwicklung der Roheisenerzeugung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte bei einigen Sanierungsarbeiten an der Sinteranlage, der Gichtbühne und den Hochöfen unterstützen.

Hüttenwerk mit sechs Hochöfen, 1833-93, bis Mitte 20. Jh. erweitert, Förderung 1992-98, 2001

Adresse:
66333 Völklingen
Saarland