Kloster St. Maria im Sonnenkamp
Neukloster, Mecklenburg-Vorpommern

Kloster St. Maria im Sonnenkamp

Zum Christentum bekehrt

Am Anfang stand die endgültige Bekehrung der Slawen zum Christentum. Ein slawischer Fürst hat die Gunst der Zeit genutzt und im heutigen Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern viel bewegt: Heinrich Borwin I. aus dem Geschlecht der Niklotiden war von 1178 bis zu seinem Tode 1227 Herr zu Mecklenburg. Er selbst war mit einer Tochter Heinrichs des Löwen verheiratet und förderte die Verbreitung des christlichen Glaubens in der bis dahin slawisch geprägten Region.

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Klostergründung als Mittel der Politik

So gründete Heinrich Borwin zusammen mit dem Schweriner Bischof Brunward in Parchow 1219 das Nonnenkloster Sonnencamp in Neukloster. Für die Errichtung eines Feldklosters, das vor allem missionarische Zwecke erfüllen sollte, waren verschiedene Gründe maßgebend: religiöse, wirtschaftliche und kulturelle, endlich politische und soziale. Heute sieht man der Anlage schon von weitem an, dass hier schnelle Hilfe nötig ist. Der Klosterturm neigt sich deutlich zur Seite und muss dringend stabilisiert werden.

Einige der ältesten Glasmalereien Norddeutschlands

Die Klosterkirche St. Maria und St. Johannes in Neukloster wurde vermutlich unmittelbar nach der Gründung des Klosters 1219 begonnen und war wohl bereits vor 1245 vollendet. Der heute einschiffige, kreuzförmige Bau hatte ursprünglich ein nördliches Seitenschiff. Die schlichten, spätromanischen Formen des Backsteinbaus verweisen auf westfälische Vorbilder und die Ratzeburger Domhütte. Der spätromanische Glasmalerei-Zyklus im Chor befand sich ursprünglich in den Fenstern des Langhauses. Er zeigt fünf Figuren: die Heiligen Katharina, Magdalena, Elisabeth und die Apostel Matthias und Matthäus. Zwischen 1235 und 1245 entstanden, werden sie zu den ältesten Glasmalereien in Norddeutschland gezählt.

2018 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung von Dachstuhl, Dacheindeckung und Fassade einschließlich Sockelmauerwerk an nördlichen Kirchenschiff.

Einschiffiger Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss mit bauzeitlichen Glasmalereien, 2. Viertel des 13. Jh., Restaurierung 1865-67, Förderung 1995, 2016-20, 2023

Adresse:
23992 Neukloster
Mecklenburg-Vorpommern