Adeliges Kloster Preetz
Preetz, Schleswig-Holstein

Adeliges Kloster Preetz

Ora et labora - das Werk der fleißigen Nonnen

Südlich von Kiel liegt die Stadt Preetz. Im Zentrum der Gemeinde mit fast 1.100 Seelen findet sich das adelige Damenstift. 1211 gründete Albrecht von Orlamünde hier ein Benediktinerinnenkloster. Nonnen des Benediktinerordens führten mit dem Leitspruch "ora et labora" (bete und arbeite) das Kloster zu einer wirtschaftlichen, geistlichen und kulturellen Blüte. Seit der Reformation im Jahr 1542 ist das Kloster im Besitz der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft, die es zu einem noch heute bestehenden Damenstift umwandelte. Bis auf die 1325-40 errichtete Kirche und das Konventhaus wurden die mittelalterlichen Klosterbauten 1847 abgebrochen.

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Kloster der Schätze

Durch das Klostertor erreicht man den Klosterhof. Ein Hauch vergessener Vergangenheit wir hier gegenwärtig, nah und sehr lebendig. Das Kloster birgt unschätzbare, wertvolle Kulturgüter: 137 Tafelbilder aus dem 15. Jahrhundert hängen in der Klosterkirche , eine sogenannte "biblia pauperum", eine Armenbibel, gehört zum Kircheninventar. Bis zum Buchdruck im 16. Jahrhundert war diese reich illustrierte Bibelform ein Weg, dem "einfachen", nicht Lateinisch sprechenden Volk, die christliche Lehre bildlich nahe zu bringen. Fresken, Holzskulpturen und sehenswerte Altäre ergänzen den hohen Kunstwert dieser Kirche, die vom Kloster selbst unterhalten und getragen wird. Die Renaissance-Orgel ist ein Werk des Lübecker Orgelbauers Hans Köster und stammt aus dem Jahr 1573.

Das zweigeschossige Konventhaus umfasst einerseits einen zentralen Saal mit neugotischer Vertäfelung, der als Winterkirche diente, andererseits den zweischiffigen, kreuzgratgewölbten Raum des Klosterarchivs. Im östlichen Gebäudeteil wurde 1726 eine durch beide Geschosse geführte Bibliothek eingebaut, in der der gesamte, im Wesentlichen barocke Buchbestand erhalten ist. Damit stellt die Bibliothek in Preetz eine ganz besondere Rarität dar. Seit 1993 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter anderem die Instandsetzung der Bibliothek, der Orgel und die Sanierung des Dachs.

Pseudobasilika und Konventsgebäude, 14./15. Jh., mehrfach verändert, Förderung 1993, 1995, 1999, 2014, 2016-17

Adresse:
Klosterhof
24211 Preetz
Schleswig-Holstein