Alter Friedhof Hoppegarten
Hoppegarten, Brandenburg
Foto: Stefan Voigt

Alter Friedhof Hoppegarten

Wo Legenden zur letzten Ruhe finden

Jockeys, Trainer, Pferdebesitzer – sie alle lebten für den Rennsport und fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof Hoppegarten. Untrennbar verbunden mit der traditionsreichen Pferderennbahn Hoppegarten, die 1867 vom Union Club gegründet wurde, ist dieser Friedhof ein stiller Zeuge einer glanzvollen Epoche.

Bis zum Ersten Weltkrieg wurde sie zur wichtigsten Rennbahn Deutschlands und zum Zentrum politisch-gesellschaftlichen Lebens in Berlin – bis zu 40.000 Besucher zog sie an. Erfolgreiche Jockeys wurden hier gefeiert wie Popstars – und weil ihr Leben sich rund um die Rennbahn drehte, wurden sie oft in unmittelbarer Nähe bestattet. Helfen Sie mit Ihrer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, diese einzigartigen Gräber zu erhalten!

Bitte spenden Sie für den Alten Friedhof Hoppegarten!


Hoppegarten als Treffpunkt der Weltelite

Als die Rennbahn in Hoppegarten eingerichtet wurde, gab es noch keine Autos. Pferde waren Prestigeobjekte und unter den Mitgliedern des neu gegründeten Union-Clubs befanden sich viele Eigentümer von Gestüten aus ganz Deutschland. Sie unterhielten in Hoppegarten und Neuenhagen Rennställe und ließen ihre Pferde trainieren. Bald schon fanden sich auch internationale Trainer und Jockeys ein, die sich in Hoppegarten niederließen, vor allem aus dem traditionsreichen England, aber auch aus den USA. Bis zu tausend Vollblutpferde wurden in Hochzeiten für den Rennbetrieb gehalten. Die Grabmale auf dem Alten Friedhof Hoppegarten, von denen auch viele in englischer Sprache beschriftet sind, zeugen von dieser internationalen Zeit bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914.

Doch der Erste Weltkrieg setzte dem internationalen Flair ein Ende: Amerikanische Reiter kehrten in ihre Heimat zurück, englische Jockeys wurden in Kriegslagern interniert. Nun wurden die Pferderennen in Hoppegarten mit deutschen Hockeys besetzt, die nun die Siegerlisten füllten. Selbst die Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre konnte den Betrieb nicht stoppen, und 1943, während der Luftangriffe auf Hamburg, wurde das legendäre Derby sogar nach Hoppegarten verlegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Rennbahn in der DDR-Zeit in den Schatten – doch seit 2008 können dank privater Initiative wieder Pferderennen stattfinden.

Der Alte Friedhof selbst wurde 1884 angelegte, seine Einweihung erfolgte mit der ersten Beerdigung am 6.11.1892 und wurde bereits 1921 durch das südlich angrenzende Gelände des kommunalen Friedhofs erweitert. Er wird an seinen Längsseiten von beeindruckenden Wandgräbern gesäumt, die zwischen 1895 und den 1940er Jahren entstanden. Sie variieren in Breite, Material und Gestaltung und sind oft kunstvoll eingefasst – einst durch schmiedeeiserne Gitter oder massive Pfeiler, von denen viele 2014 durch Diebstahl beschädigt wurden. Die Grabmale haben überwiegend ihre ursprünglichen Schrifttafeln der Erstbelegung bewahrt, die von den beigesetzten Personen erzählen. Hier finden sich sowohl die Grabstätten namhafter Vertreter des Pferdesports als auch von Gewerbetreibenden und Mitgliedern alteingesessener Bauernfamilien des Dorfes.

Grabmale berühmter Jockeys drohen zu zerfallen

Auf dem malerischen Alten Friedhof Hoppegarten mit altem Baumbestand befinden sich auch die original erhaltenen Wandgräber der Jockeys Reusche, Althof, Heidemann und Busby, die vor mehr als hundert Jahren berühmt waren. Weil Abdeckungen der Gräber fehlen oder teilweise nicht mehr in Ordnung sind, sind an ihnen der Putz und damit die Mauerwerksstrukturen zu Schaden gekommen. Sie müssen dringend restauriert werden, damit sie nicht endgültig zerfallen! Helfen Sie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Ihrer Spende, die Grabstätten wiederherzustellen, um an die Jockeys und die sozial- und kulturgeschichtliche Bedeutung dieses einzigartigen Denkmals zu erinnern.

Kirchlicher Friedhof, 1884 angelegt, mit fünf englisch beschrifteten Grabplatten, mit der Pferderennbahn Hoppegarten verbunden, Förderung 2025.

Adresse:
Rudolf-Breitscheid-Str.
15366 Hoppegarten
Brandenburg