Altes Schloss
Meersburg, Baden-Württemberg
© Roman Eisele / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0 & GFDL ? 1.2

Altes Schloss

Wahrzeichen des Bodensees

Hoch über dem Bodensee, auf einem Bergsporn gelegen, befindet sich eines der Wahrzeichen der Region: Burg Meersburg, auch „Altes Schloss Meersburg“ genannt. Die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands soll den schriftlichen Quellen nach schon im Jahr 630 unter König Dagobert I. errichtet worden sein, was jedoch durch die Bausubstanz nicht belegbar ist. Vom 13. bis zum 18. Jahrhundert gehörte sie den Fürstbischöfen von Konstanz. Als 1750 das Neue Schloss gebaut wurde, diente sie als Verwaltungssitz, bis 1837 Joseph Freiherr von Laßberg, Ehemann von Jenny von Droste-Hülshoff, der Schwester der berühmten Dichterin, das Schloss vor seinem Verfall rettete. Annette verbrachte in den Jahren ab 1841 viel Zeit auf der Burg ihrer Schwester und starb dort im Jahr 1848. Schloss Meersburg blieb in Privatbesitz und ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Museum. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte bei der Sanierung der Südfassade und der statischen Sicherung der Südmauer.

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Mittelalterliches Leben zum Anfassen nah

Oberhalb der wehrhaften Schildmauer erhebt sich das Schloss mit seinen vier Rundtürmen. In seinem Kern befindet sich der rechteckige Bergfried - der Dagobertsturm - an den sich L-förmig die Wohnbauten anschließen. Während der „Bischofsfehde“ im Jahr 1334 wurde die Burg 14 Wochen lang erfolglos belagert, obwohl erstmals auf deutschem Boden Feuergeschütze zum Einsatz kamen. Auch ein Aufruhr der Städter im Jahr 1458 konnte ihr nichts anhaben, selbst die Schweden setzten zwar während des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1647 den Dachstuhl in Brand, konnten sie jedoch nicht einnehmen. So sind heute noch über 30 eingerichtete Räume erhalten, unter vielen anderen die alte Burgküche, die Dürnitz, in der gespeist wurde, der „Palas“ genannte große Saal, die Brunnenstube, die Waffenhalle, die Wehrgänge, zwei Kapellen und der Stall. Im besteigbaren Dagobertsturm befindet sich ein Renaissancesaal mit der Schatzkammer. Die Folterkammer in seinen Tiefen zeigt anschaulich mittelalterliche Gerichtsbarkeit.

Wohntrakt und Fenster saniert

Museum wurde die Burg erst, als die Zwillingstöchter von Jenny von Droste-Hülshoff die Burg im Jahr 1877 an den Mittelalterforscher und Heraldiker Carl Mayer von Mayerfels verkauften. Seine Nachkommen betreiben es heute noch. In den letzten Jahrzehnten wurden nur die nötigsten Maßnahmen zum Erhalt der Burg und des Museumsbetriebs durchgeführt, sodass eine Grundsanierung dringend erforderlich wurde. Seit 2018 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierungsarbeiten. In diesem Rahmen wurden u.a. statische Sicherungsarbeiten an der Südmauer, Notsicherungen am Wohntrakt und der Südfassade sowie Putzarbeiten durchgeführt, Fenster und Fensterleibungen an der Südseite wurden instandgesetzt. Zurzeit wird die Südfassade saniert.

Älteste bewohnte Burg Deutschlands, erstmals erwähnt 1147; Förderung 2018-2023.

Adresse:
Schloßplatz
88709 Meersburg
Baden-Württemberg