Ludwig van Beethoven (1770-1827) war schon zu Lebzeiten so berühmt, dass bereits wenige Jahre nach seinem Tod gesammelt wurde, um ihm ein würdiges Denkmal zu setzen. Ab 1835 setzten sich die Bürger seiner Geburtsstadt Bonn dafür ein, 1845 wurde die Bronze, die den großen Komponisten überlebensgroß mit einem Stift in der Hand und inspiriertem Blick leicht nach oben zeigt, feierlich auf dem Münsterplatz in Bonn eingeweiht. Sie ist seitdem Anlaufpunkt für Touristen aus aller Welt und Wahrzeichen der Stadt Bonn.
Für die hohen Herrschaften nur der Anblick von hinten
Bei der feierlichen Enthüllung des Denkmals, mit dem auch das erste von Franz Liszt ins Leben gerufene Beethovenfest eröffnet wurde, waren auch Königin Victoria und Prinz Albert, König Friedrich Wilhelm IV, Erzherzog Friedrich von Österreich und Alexander von Humboldt anwesend. Ihnen zu Ehren wurde der Balkon des Fürstenberg-Palais mit rotem Samt und Gold ausgestattet. Als dann die Hüllen um die Statue fielen, sahen die hochstehenden Persönlichkeiten den Meister jedoch nur von hinten. „Ja, er ist auch schon in seinem Leben immer ein grober Kerl gewesen“, kommentierte Alexander von Humboldt den Fauxpas. Damit lag er nicht ganz falsch, denn Ludwig van Beethoven stand zeit seines Lebens den höheren Ständen auch mit offenen Worten gerne kritisch gegenüber.
Ein Denkmal der Bürger Bonns
So waren es dann auch nicht die Machthaber, sondern die Bürger Bonns, die das Denkmal ermöglichten, nach einer Gedenkstätte für Luther in Wittenberg erst das zweite in Deutschland, da diese Ehre vorher Adeligen und Fürsten vorbehalten war. Neben Franz Liszt setzten sich unter anderem Robert Schumann und August Wilhelm Schlegel, Rektor der Universität Bonn, für die Errichtung des Denkmals ein. Für die Gestaltung der Statue wurde Ernst Julius Hähnel, Professor an der Dresdner Kunstakademie, engagiert. Ausgeführt wurde sie vom Bildhauer und Erzgießer Jacob Daniel Burgschmiet. Beethoven wird mit zeitgenössischer Kleidung und einem Umhang dargestellt, der die künstlerische Größe des Komponisten unterstützt. Der ca. vier Meter hohe Sockel, wird von vier Reliefs geschmückt, die weiblichen Allegorien zum Werk Beethovens zeigen: Die Fantasie, die Symphonie, die geistige und die dramatische Musik.
Nach Restaurierung wieder zurück auf dem Münsterplatz
Aufgrund von Kriegsschäden enthält der Sockel, der ursprünglich aus Granit bestand, heute einen Betonkern. Durch die Korrosion der inneren Stützkonstruktion war die Statik des Denkmals gefährdet; zudem mussten Ablagerungen, Verschmutzung, Verkrustungen und Grafitti entfernt und gelöste Verschraubungen ersetzt werden. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte die Bronzestatue restauriert werden und steht nun wieder im Zentrum der Stadt.
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Standbild des berühmtesten Sohnes der Stadt Bonn, 1845 eingeweiht, Förderung 2021
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